Rhapsody in Purple

54er Ford Victoria Custom

Rhapsody in Purple: 54er Ford Victoria Custom
Erstellt am 21. August 2008

Keith Kaucher aus Santa Monica, Kalifornien zeichnet schon seit Jahren viele geile Rod und Customs für die Kunden der Firma Kaucher Kustoms, die er zusammen mit seinem Bruder Mitch betreibt. Die Zeichnungen entstehen nicht nur auf Papier, sondern dank moderner Technik auch als 3D-Modell im Computer.

Während der Kalifornier vielen Kunden ihre Traumautos gemalt hat, die bei diversen Shops auf die Räder gestellt wurden, blieb es bei Keith nur bei den Träumen…



Doch damit sollte eines Tages Schluss sein!

Traumhaft

Schon lange sehnte sich Keith nach einem eigenen Traumwagen, der natürlich auch ein Prestige Projekt für die Firma sein sollte. Ein Freund von Keith wusste von diesem Traum und machte ihn im Jahr 2002 auf einen 54er Ford Victoria aufmerksam, der gerade mal 550 Dollar kosten sollte.

Bei dem günstigen Preis war der Zweitürer natürlich nicht in einem guten Zustand, bildete aber die perfekte Basis für Keiths Projekt, für das er gleich einen Namen hatte: „Fifty4“! Und kaum hatte der Kalifornier den Wagen gekauft, saß er auch schon am Zeichenbrett und die ersten Entwürfe ließen nicht lange auf sich warten.

Zusammen mit dem bewährten Team der Werkstatt Starlite Rod & Kustom aus Torrence, CA von Jack Fields und Edgar Hernandez konnte das Projekt zu dem gewünschten Vorzeigeobjekt und Show Winner umgesetzt werden.

Start it Up

Die Transformation von der Raupe zum Schmetterling sollte mit dem Auseinanderbauen des Wagens beginnen. Die Jungs zerlegten die Front und tauschten diese mit der eines Mercury aus. Dies bedingte eine Verlängerung des Rahmens um drei Zoll, aber darum kümmerte man sich später.

Zunächst widmeten sich die Künstler weiter den Blecharbeiten, die mit dem Frenchen der Scheinwerfer und der Anpassung der Motorhaube für den modifizierten 54er Chevy Kühlergrill weitergingen. Am Heck versenkten die Kalifornier ebenfalls die Leuchten und bauten aus den Stoßstangenteilen von einer 60er Corvette, einem 62er T-Bird und eines 67er Camaros die geschmackvollen Stoßstangen, die hoffentlich nie ihrem Namen gerecht werden und immer arbeitslos bleiben!

Vorsicht Dacharbeit!

Eigentlich wollte Keith das Dach seines Victorias nicht choppen, doch dann kam die Idee auf, ein komplett anderes Dach zu verwenden. Das würde zwar gegen das ursprüngliche Konzept verstoßen, aber nach einer intensiven Suche fanden Keith und die Kalifornier ein ideales Dach bei einem 65er Buick Wildcat. Das Oberteil musste nur noch entsprechend verschmälert und in der Höhe um 2,5“ gekürzt werden bevor es an den Victoria seinen neuen Platz finden sollte - die Transplantation wurde ein voller Erfolg! Ein passendes Fenster spendierte der Einfachheit halber ein 67er Camaro.



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Farbenwahl

Zu einem unbestimmten Zeitpunkt kam die Frage nach der echten Farbe auf, Jack Fields von Starlite wählte ein schillerndes Rhapsody Purple von DuPont aus, das in vielen Schichten aufgetragen wurde.

Custom-Motor

Unter der schicken Hülle steckt ebenfalls ein netter Antrieb. Anstelle des serienmäßigen 239 ci V8 implantierten die Kalifornier einen frisch überholten 390er Ford Big Block, der mit drei Holley Doppelvergasern auf einer 406-ci-TriPower Ansaugbrücke und 63er Ford Zylinderköpfe aufgebaut wurde. Während im Innern bis auf die Engle Custom Nockenwelle und die Cloyes Tru Roller Steuerkette viele Standardteile verwendet wurden schmücken Moon Eyes Ventildeckel und selbstgebauten Ansaugtrichter das Äußere des 6,3-Liter Aggregats, das durch einen Satz Fächerkrümmer und Glasspack-Schalldämpfer ausatmen darf. Gekoppelt ist der V8 an ein Ford-Viergang-Schaltgetriebe.

Air Ride? – na klar!

Das Fahrwerk wurde natürlich ebenfalls überholt: Vorne kommt der Victoria mit einer Einzelradaufhängung mit Dropped Spindles-Achsschenkeln der Firma Fat Man Fabrications, unterstützt von einem 54er Ford Station Stabilisator. Die Starrachse im Heck wurde mittels Vierlenker-System aufgehängt. Beide Achsen erhielten selbstverständlich ein Air Ride System.

In Sachen Bremsen konnte Keith die Scheibenbremsanlage eines amerikanischen 78er Ford Granadas für vorne übernehmen und hinten passten die Scheibenbremsen eines 99er Ford Crown Victoria Police Cars. Passende Räder fanden sich in den Astro Supreme Wheels, die 15-Zöller wurde klassisch mit Weißwandreifen in 205/65 bzw. 235/60 R15 bezogen.

Der Innen(t)raum

Der Innenraum sollte ebenfalls ein Traum werden und dem Exterieur in Nichts nachstehen. Kein Geringerer als Downtown Willy aus Torrence, CA sollte sich dem Interieur widmen. Der Sattler bezog die T-Bird-Sitze und Türverkleidungen mit weißem und purpur-farbenem Vinyl in einem klassischen Tuck’n’Roll Style der Sixties. Auch der Kofferraum sollte so veredelt werden.

Annehmlichkeiten der Neuzeit gehen bei dem Custom eine Symbiose mit klassischen Accessoires aus der Custom Szene ein. So sitzt auf der modernen Lenksäule eines Chevrolet Cavaliers ein Moon Eyes Lenkrad, die moderne Klimaanlage wird über ein Old Style Bedienfeld gesteuert und eine adäquate Audio-Anlage durfte natürlich auch nicht fehlen. Das 56er Ford Cockpit wurde mit modernen Autometer-Instrumenten im Retro Look versehen.

Just in Time

Gerade rechtzeitig zur ersten Show wurde der „Fifty4“ fertig gestellt. Noch während des Aufbaus werkelten die Jungs von Starlite noch fleißig an dem spektakulärem 54er Ford Victoria Custom - mit Erfolg. Keith's Kustom konnte nicht nur bei der Premiere einen Pokal absahnen, auch auf weiteren Veranstaltungen zeigte der Custom Victoria den wahrgewordenen Traum und die Kunst von Keith Kaucher...



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Linney

AmeriCar-Facts

1954er Ford Victoria



Antrieb: 390 ci OHV-V8, 6.390 ccm, ca. 300 PS, drei Holley Doppelvergaser, 406 ci-Tri-Power-Ansaugbrücke, Pertronix-Zündanlage, 63er Ford Zylinderköpfe, Engle Custom Nockenwelle, Cloyes Tru-Roller-Steuerkette, MoonEyes-Ventildeckel, Custom-Ansaugtrichter, Fächerkrümmer, Glasspack-Schalldämpfer, Ford-Viergang-Schaltgetriebe, Heckantrieb



Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne mit Fat Man-Dropped Spindles- Achsschenkeln, Air Ride, 54er Ford Station Stabilisator, 78er Ford Granada Scheibenbremsen, Starrachse hinten mit Vierlenker-Aufhängung, Air Ride, 99er Ford Crown Victoria Police Scheibenbremsen,



Räder: 15“-Astro-Supreme-Wheels mit Weißwandreifen in 205/65 bzw. 235/60 R15



Karosserie: Dach von einem Buick Wildcat, 2,5“ gechoppt, Radstand um 3“ verlängert, Karosserie um 7“ verlängert, modifizierter Grill eines 54er Chevys, Heckstoßfänger besteht aus Teilen von 60er Corvette, 62er T-Bird und 67er Camaro, Rückleuchten gefrencht, modifizierte Camaro Heckscheibe, 90er Chevy Cavalier Lenkung, Farbe: Purple Rhapsody (DuPont Hot Hues)



Innenraum: 57er T-Bird-Armaturenbrett, Autometer-Instrumente, MoonEyes-Lenkrad, MoonEyes Schalthebel, 65er T-Bird Sitze, Bentley Teppich, Pioneer Radio mit MP3, JBL-Lautsprecher

26 Bilder Fotostrecke | Rhapsody in Purple: 54er Ford Victoria Custom #01 #02

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