Rockabilly-Classic: 55er Cadillac Series 62

Music made him do it!

Rockabilly-Classic: 55er Cadillac Series 62: Music made him do it!
Erstellt am 20. Juni 2008

Es gibt viele Leute, die Musik oder Benzin im Blut haben. Ralf Wittenbrink aus Iserlohn hat definitiv letzteres, wobei ihn die Musik erst richtig auf den Ami-Geschmack gebracht hat.



Der Iserlohner zeigte schon mit 15 Jahren erste Begeisterung für US Cars und kam durch die Rockabilly-Szene an das Thema Amerikanische Autos. Zu vielen Musik-Konzerten kamen nämlich Rockabilly-Jungs- und Gals stilecht im chromglänzenden Ami-Schlitten angereist.

Als Ralf den Führerschein gemacht hatte, fehlte ihm – wie wohl jedem in dem Alter – das nötige Kleingeld für so einen Wagen, aber immerhin reichte es zu einem anderen coolen Auto - einem Opel Rekord A Coupe, das amerikanisch gestylt durch den Märkischen Kreis fuhr.

US-Car-Sucht

„Durch weitere Besuche von US-Car-Treffen wurde die Sucht auf amerikanisches Blech immer größer“, erklärt der 39-Jährige, der alles Ersparte zusammenkratzte und 1992 einen 55er Chevrolet Pick Up kaufte. Sechs Jahre lang begleitete der beige-farbene Laster den gelernten Installateur. Dann wurde der Pick Up veräußert und mit dem Geld Urlaub in Ami-Land gemacht. Dort erstand Ralf einen 62er Chevy Impala Coupe, das er zum Lowrider umbaute.

50er Jahre bevorzugt

2003 verkaufte Ralf jedoch den roten Chevy und legte sich den hier gezeigten 55er Cadillac Series 62 zu - „der Wunsch nach einem 50er Jahre Wagen war größer“, erinnert sich der Iserlohner, der das „Pacific-Coral“-farbene Coupe aus München holte.

Ganz original sollte der Cadillac nicht bleiben, und so verbaute Ralf einen Satz Custom-Rückleuchten mit weißem Glas eines 59er Cadillacs als vordere Blinker, stellte den Caddy auf neue Weißwandreifen (8.20-15) und klemmte einen Satz MoonEyes-Radkappen auf die 15“-Stahlfelgen.

Konsequent setzt sich der Stil mit einem Paar verchromter Dummy-Spotlights fort. Um ein bißchen mehr Platz zu bekommen, versetzte der 39-Jährige die vordere Sitzbank etwas tiefer und ein paar Zentimeter nach hinten.

Riss im Motor - was tun?

Leider verabschiedete sich 2006 der Original-Motor mit einem Riss im Block – ‚Woher einen adäquaten und preisgünstigen Ersatz bekommen?’, dachte sich Ralf, der damals seinen Installateur- und Heizungsbau-Meister machte. Während der Iserlohner auf einen neuen Antrieb sparen musste, blieb genug Zeit, sich intensiv um andere Dinge beim Cadillac zu kümmern. So überholte Ralf zum Beispiel die Vorderachse, zerlegte diese und baute sie mit neuen Lagern und Buchsen wieder ein.

Schließlich fand sich auch ein passender Motor. Ein 78er Caprice kam als Spender in Frage und so wanderte die beliebte 350/350-Kombination in den Caddy. „Motor und Getriebe wurden ohne Grube oder Hebebühne von meiner Frau Simone und mir eingebaut“, erklärt Ralf, der, um die originale Optik zu erreichen, auch einige Cadillac Teile wiederverwendete.

„Der Umbau war mit viel Detailarbeit verbunden“, erklärt Ralf, für den der American Way of Live & Drive mehr als ein Hobby denn eine Lebenseinstellung ist, schließlich fährt der mittlerweile selbständige „Klempner“-Meister mit einem Dodge Cargo Ram Van zu seinen Kunden und Baustellen...

AmeriCar-Facts

1955er Cadillac Series 62



Antrieb: OHV-V8 (GM), 350 ci, 5.735 ccm, 190 PS, Vierfach-Vergaser, HEI-Zündung, Doppelrohr-Auspuff, Dreistufen-Automatikgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, modifizierte Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen, hinten Starrachse an modifizierten Blattfedern, Tieferlegungsblöcke, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen

Räder: 15“-Stahlfelgen mit MoonEyes-Radkappen auf Weißwandreifen 8.20-15

Sonstiges: Farbe: „Pacific Coral“, Dummy-Spotlights, vordere Blinker mit 59er Cadillac-Rückleuchten-Gläsern (Replika), Sitzbank tiefer und weiter hinten montiert

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