Schweizer Sportler

1966 Chevrolet Corvette Sting Ray 427 Cabriolet

Schweizer Sportler: 1966 Chevrolet Corvette Sting Ray 427 Cabriolet
Erstellt am 19. Mai 2008

Die Chevrolet Corvette gilt als DER Sportwagen Amerikas, und das seit mehr als 50 Jahren. In dieser langen Zeit sind zweifelsohne viele Highlights zu finden, eines davon ist sicherlich die 1966er Corvette Sting Ray 427 als Cabriolet.

Das 66er Modelljahr war das erste mit dem neuen 427-ci-Big-Block. Der größte Motor war bis dato der 396er mit 6,5 l Hubraum gewesen, nun hatte GM diesen auf knapp sieben Liter (6.996 ccm) aufgebohrt. Es gab das Sieben-Liter-Monster in zwei verschiedenen Versionen, eine mit 390 PS unter dem Order-Code RPO L36 und eine mit satten 425 Pferdestärken und dem Kürzel RPO L72. Für beide Motoren war eine eigene Motorhaube mit einem Extra Lufteinlass nötig, die die Big Block Vetten schon von Weitem von den „normalen“ Corvetten unterschied. Neben den beiden 427er Motoren gab es im 66er Modelljahr noch zwei Versionen des bekannten 327-ci-Small-Blocks (300 und 350 PS).

Als Standard-Kraftübertragung diente ein Dreigang-Schaltgetriebe, optional standen zwei Versionen eines manuellen Viergang-Getriebes zur Wahl. Der 390 PS-V8 war nur mit Viergang-Getriebe erhältlich und für den leistungsstärksten Big Block kam nur das Muncie-Viergang-Schaltgetriebe in der „Heavy-Duty“-Ausführung in Frage. Eine Automatik gab es nur auf Wunsch für die Corvetten mit 327-ci-V8 und 300 PS. Ein echter Sportwagen kam auch schon seinerzeit mit Scheibenbremsen rundum, so verzögerte die Corvette vorne mittels innenbelüfteter und hinten solider Scheiben.

Die Karosserie wurde für das 66er Modelljahr nur dezent überarbeitet. So erhielt der GFK-Body einen neuen Kühlergrill mit Rechteck-Optik. An den Seiten kamen neue Schwellerleisten zum Einsatz während das Heck nun serienmäßig Rückfahrscheinwerfer hatte. Andere Styling-Features wie die seitlichen Luftschlitze hinter den Vorderrädern zu Entlüftung des Motorraums oder die Klappscheinwerfer wurden von dem Vorgänger-Modell übernommen.


Zahlreiche Extras standen in den Aufpreislisten der Händler, Klimaanlage, Ledersitze, getönte Scheiben oder ein AM/FM Radio gehörten ebenso dazu Weißwand- oder Goldstreifen-Reifen oder ein Hardtop für das Cabriolet. Auch die optional erhältlichen Sidepipes waren seinerzeit ein begehrtes Extra.

Fast 38 Prozent aller 66er Corvetten kamen mit dem 427er Motor. Auch Roland Müller hat sich für ein solches Modell entschieden. Doch natürlich hat der 40-Jährige seine Vette nicht neu gekauft sondern erst 1990. Vieles an dem Fahrzeug ist seitdem in Eigenregie neu gemacht worden. Im Winter 1992/93 hat Roland die Glasfaser-Karosserie vom Rahmen abgehoben und diesen inklusive aller Kleinteile gestrahlt und neu lackiert.

Im darauf folgenden Winter legte der Schweizer sein Augenmerk auf den Body und entlackte diesen bis auf den Polyester. Für eine bessere Versorgung mit Frischluft wurde bei der Firma Karosserie Nyffenegger aus Aesch (CH) der Lufteinlass auf der Motorhaube um zwei Zentimeter erhöht. Anschließend konnte Roland seine Vette zum Lackierer, in diesem Falle zur den Autolackprofis der Firma Sahli, ebenfalls in Aesch, bringen. Die seinerzeit rote Corvette bekam anschließend die schicke Lackierung in dem hier zu sehenden Violett-Pearl-Farbton. Doch vor der Lackierung stand noch der Einbau eines neuen Motors.

Anstelle des originalen 427er Motors treibt nämlich ein 454-ci-V8 den offenen Sportler an. Der 7,4-Liter-Motor wurde mit einem Paar Edelbrock-Zylinderköpfen, Isky Supercam-Nockenwelle sowie einem 750 cfm-Holley-Vergaser von der Firma Hebi's Power Garage aus Rorbas (CH) neu aufgebaut und mit einem passenden Fünf-Gang-Schaltgetriebe von Tremec wieder eingebaut. Das Fahrwerk bekam in diesem Zusammenhang auch ein Update und Koni-Gasdruckdämpfer, so dass die klassischen Zubehörfelgen von American Racing Torque Thrust D in 7x17“ mit den 235/45 R17 immer den besten Fahrbahnkontakt halten können.

Zweifelsohne handelt es sich bei der hiergezeigten Corvette um einen typischen Sportler aus der Schweiz, denn wie gewohnt waren der Zustand und die Art des Umbau des Fahrzeuges perfekt.



Text & Fotos: Thomas Frankenstein

AmeriCar-Facts

1966 Chevrolet Corvette Sting Ray 427 Cabriolet



Antrieb: OHV-V8-Motor, 454 ci, 7.439 ccm, 750-cfm-Holley-Vergaser, Edelbrock-Aluminium-Zylinderköpfe, Isky-Supercam-Nockenwelle, Mallory Unilite-Zündung, Chrom-Luftfilter, -Ventildeckel, Doppelrohr-Auspuffanlage mit Sidepipes; Fünfgang-Schaltgetriebe (Tremec), Heckantrieb



Fahrwerk: Vorne bestehend aus Einzelradaufhängung mit Stabilisator, Schraubenfedern, Koni-Gasdruckdämpfern, Scheibenbremsen; Hinten bestehend aus Einzelradaufhängung mit Stabilisator, Querblattfeder, Koni-Gasdruckdämpfern, Scheibenbremsen



Räder: American Racing „Torque Thrust D“, 7x17“ mit Wanli S1088 in 235/45 ZR17



Sonstiges: Motorhauben-Lufteinlass um 2 cm erhöht, Farbe: „Violett Pearl“

37 Bilder Fotostrecke | Schweizer Sportler: 1966 Chevrolet Corvette Sting Ray 427 Cabriolet #01 #02

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