Wer einmal mit dem US-Car Virus infiziert ist, bekommt ihn nicht so einfach los das ging auch Andreas Müller-Witt aus Hagenbach so. Nach den ersten Alltags-Amerikanern wie Ford Windstar und Chevrolet Trailblazer fährt der Pfälzer heute ein Chrysler Stratus Cabriolet und sowie einen Cadillac SRX. Durch diese amerikanischen Fahrzeuge kam der 59-Jährige auf den Geschmack und wollte sich einen Oldtimer zulegen, oder waren es doch die Erinnerungen an seine Kindheit?
Andreas wuchs nämlich in Wiesbaden auf, direkt neben der Ami-Siedlung Heinerberg. Das muss meine Vorliebe für Straßenkreuzer geprägt haben, erzählt der Lehrer, der sich auf die Suche nach einem passenden amerikanischen Auto gemacht hatte. Über ein Jahr habe ich dieses spezielle Modell über diverse Oldtimer-Händler gesucht, leider ohne Erfolg, erklärt der Hagenbacher. Gefunden hat Andreas den Buick schließlich im November 2009 übers Internet mit Hilfe des US-Car Importeurs California Import, der den 73er Buick Riviera schließlich auch nach Deutschland brachte. Es musste dieses Modell sein, in Gold!
"Meine Frau war nach anfänglichem Zögern mit dem Buick einverstanden"
Auch die Ehefrau gab ihr O.K. zum amerikanischen Auto
Dabei hat der Lehrer noch Glück gehabt, denn ursprünglich sollte der Wagen an ein Casino verkauft werden, der Agent von California Import konnte das gerade noch verhindern. Nun galt es nur noch, die Ehefrau vom Glück zu überzeugen: Meine Frau war nach anfänglichem Zögern mit dem Buick einverstanden, sofern nicht das Haushaltsgeld gekürzt würde, erklärt der 59-Jährige.
Custom made für G.Hunt
Das Versprechen gab der Hagenbacher ab und konnte so den seltenen Riviera erstehen. Die Geschichte des Modells ist nicht komplett überliefert. Andreas konnte bis dato nur herausfinden, dass der Wagen aus San Diego stammt und für einen Mr. G. Hunt siehe auch das Typenschild auf dem Armaturenbrett - in Gold mit Creme-farbenen Vinyldach gefertigt wurde.
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Der Buick ist ein sogenannter Survivor
Die beiden letzten Besitzer waren laut dem Ersatz-Title zwei ältere Damen und zwischen 2003 und `09 war der Wagen abgemeldet, berichtet Andreas. Das Fahrzeug ist vollkommen original, ohne Rost oder Schweißversuche und der Tacho zeigt 56.000 Meilen an. Der gute Originalzustand mit Originallack bis auf zwei kleine Bereiche an der Motorhaube und hinterem rechten Kotflügel - machen den 73er Buick Riviera mit seinem wegen dem Boots-ähnlichen und imposanten Heck genannten Boattail nicht nur zu einem seltenen Klassiker sondern auch zu einem Survivor.
Kleinere Arbeiten für die Zulassung
Das bei einem Survivor aber nicht immer alles original sein muss, ist gerade wenns um die Sicherheit verständlich, oder will jemand etwa mit 30 Jahren alten Reifen unterwegs sein?
Neuer Vergaser für den 455er Big Block!
So kommt der Buick-Motor, ein 455-ci-Big Block mit 7,4-Litern Hubraum und nur 250 PS mit einem neuen Edelbrock-AVS-Vergaser mit 800 cfm der alte war kaputt. Der Vergaser-Tausch war eine der wenigen Arbeiten, die der Pfälzer an dem Buick nach dem Kauf erledigen lassen musste.
Es war nicht viel Arbeit nötig, um den Wagen straßentauglich zu machen, erklärt Andreas. So wurde der Motor gespült und mit frischem Öl versorgt, die Klimaanlage aufgefüllt und der Kofferraum bekam eine neue Verkleidung sowie einen neuen Teppich. Die wesentlichen Arbeiten am Motor wurden von der Firma Classic Car Center Karlsruhe gemacht, die erste Wartung führte die Transportfirma in Mehring/Bayern durch.
Ready 2 Go!
Rechtzeitig zur neuen Saison war der Buick Riviera einsatzbereit. Der Wagen wird mindestens einmal in der Woche bewegt, im Sommer fahr ich auf viele Oldtimer- und US-Car Treffen in der Umgebung, erzählt Andreas, der plant, den Buick so lange wie möglich in Familienbesitz zu halten.
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AmeriCar-Facts:
1973 Buick Riviera GS Stage I
Antrieb: OHV-V8, 455 ci, 7325 ccm, 250 PS bei 4600 U/min, 800 cfm-Edelbrock-Vergaser; Dreistufen-Automatikgetriebe (TH-400), Heckantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen; hinten Starrachse an Längslenkern, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen
Räder: 15-Stahlfelgen auf Uniroyal Tiger Paw Weißringreifen in 235/70 R15
Sonstiges: Originallack (größtenteils),
2 Kommentare
PERTRONIX-MAN
7. August 2010 11:32 (vor über 14 Jahren)
Pomada
5. August 2010 17:56 (vor über 14 Jahren)
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