Verkanntes Muscle Car: 1967er Dodge Charger

Vom NASCAR- zum Mopar-Fan…

Verkanntes Muscle Car: 1967er Dodge Charger: Vom NASCAR- zum Mopar-Fan…
Erstellt am 18. Dezember 2009

Dodge Charger – den meisten US-Car Fans fällt bei dem Namen des Muscle Cars der 68er Charger aus „Bullitt“ oder der 69er Charger aus „Ein Duke kommt selten allein“ ein. Diese beiden Modelle gehören aber schon zur zweiten Generation des Dodge-Coupés, bereits in 1966/67 gab es einen Dodge Charger, der durchaus seine Reize hat, besonders für Christian Heuer aus dem bayerischen Eching.

Chris hat sein US Car auf Ebay gefunden

Zu dem amerikanischen Auto kam Chris, der ein NASCAR-Fan ist, durch einen Freund aus New York, mit dem er oft in Kontakt steht. "Ich chatte oft mit ihm und er weiß, dass ich NASCAR-Fan bin. Während einer Online-Auktion wurde ein Renn-Charger versteigert und wir begannen uns gegenseitig günstigere Funde zuzusenden“, erinnert sich Christian, der noch an diesem Abend beschloss, dass er irgendwann ein eigenes US-Car haben wollte. „Gesucht habe ich im Internet, vorrangig in den USA. Dabei war für mich gleich klar, dass es ein 66/67er Charger sein muss, “ erzählt uns Christian, der seinen hier gezeigten 1967 Charger auf Ebay.com und zwei weiteren Verkaufsplattformen entdeckte

History-Rückblick: 66/67er Charger

Der Dodge Charger kam im April 1966 als Mittjahres-Modell (ähnlich dem 64 1/2er Ford Mustang) auf den US-Markt und wurde „stante pede“ zu einem vollen Erfolg! Weshalb Dodge auch zum 67er Modelljahr nur kleine Änderungen an der Optik des eindrucksvollen Fastback-Coupés mit versteckten Scheinwerfern und durchgehender Rückleuchte vornahm. Auf den ersten Blick lassen sich 1966er und 67er Modell nur schwer unterscheiden. Vom 67er Modell wurden aber nur noch 15.788 Fahrzeuge verkauft und daher entschieden die Verantwortlichen umfangreiche Modellveränderungen für die nächste Generation.

Neben anderen Radkappen-Designs fallen kleine Finnen auf den Kotflügeln auf, die als Blinker-Anzeigen fungierten. Dazu gab es im 67er Modelljahr die Option eines Vinyldachs. Im Innern entfiel die von vorne bis zu den Rücksitzen durchgehende Mittelkonsole, stattdessen kam eine normale Konsole zum Einsatz. Wie im Vorjahr waren Einzelsitze Standard, aber eine Option mit klappbarem Mittelsitz als Armlehne (bei den Dodge-Fans auch bekannt als Schwiegermuttersitz) und ein an der Lenksäule positionierter Schalthebel bot vorne auch drei Passagieren Platz.

Das Amerikanische Auto stammt aus Florida

Der Zustand des Charger wurde von dem Autohändler aus Miami, Florida (USA), der Christian viele Fotos von den typischen Problembereichen zusandte, für deutschen Standard als befriedigend bis gut beschrieben. „Die originale Farbe war nicht mehr vorhanden. Irgendwann Ende der 80er Jahre wurde er rot lackiert und der 440 ci Motor ist ein Austauschmotor aus dem Jahr 1969“, sagt Christian, der anhand der mitgelieferten Unterlagen schnell herausfand, dass original ein 383 ci V8 in den Charger gehörte. „Wie ich vom Vorvorbesitzer erfahren habe, wurde er vorrangig im Sommer bewegt und hin und wieder auch im Winter“, berichtet der 36-Jährige. Ansonsten ist der Charger weitgehend original gewesen, als der Beamte ihn im März 2008 gekauft hatte.

Dank Kontakt mit Vorbesitzern jede Menge Unterlagen

„Durch den Title kam ich auch an die Adressen der beiden letzten Besitzer, “ erzählt Christian, der über das Internet mit diesen Kontakt aufnahm. Durch eine Seite im Internet stieß er zuerst zufällig auf die Schwester und diese leitete ihn dann weiter. „Die Freude war groß. Einer dachte, dass der Charger schon längst ausgeschlachtet worden wäre. Seitdem halten wir regelmäßigen Kontakt.“ Durch diesen Kontakt kam der US-Car Fan auch an eine Mappe mit Papieren (vom ersten Kaufvertrag bis hin zu den letzten Rechnungen), die dieser vergessen hatte, dem einstigen Käufer auszuhändigen.

Seit dem Erhalt seines Chargers hat Christian viel Zeit und Arbeit in diesen investiert. Den Großteil seiner Arbeiten erledigte er in der Werkstatt bei seinem Freund Werner Hamann www.kfz-technik-hamann.go1a.de" target="_blank">(www.kfz-technik-hamann.go1a.de), der ihm u.a. mit viel Wissen und Werkzeug half. Im Innenraum ist fast alles original, bis auf den reproduzierten Teppich aus den USA und die neuen Beckengurte. Des weiteren hat er den Kofferraum neu lackiert und kleine Schwachstellen ausgebessert.

Hilfe von Experten

„Der letzte Makel wären vielleicht noch die weißen Sitze. Sie sind nicht mehr ganz so glänzend weiß, aber dafür noch original und haben keine Risse oder andere Beschädigungen“. Bei den gerade laufenden Arbeiten unterstützt ihn sein Freund Florian Zarski aus München, der wie Werner Hamann „Gold wert ist“. Der Motorraum ist nahezu komplett überholt sowie neu lackiert und auch das Cockpit strahlt im neuen Glanze. Ansonsten wurden sehr anspruchsvolle Arbeiten, die mehr Fachwissen verlangen, bei Martin Reinhart (www.rsautomobile-münchen.de) ausgeführt.

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Motoraufbau durch Dragster-Pilot Peter Schöffer

Da der originale 383 ci-V8 leider nicht mehr vorhanden war, ließ Christian den verbauten 440er überholen und auch gleich neu aufbauen. Der Auslöser war eine beschädigte Kurbelwelle und führte vorrangig zu diesem Entschluß. Auch hier klotzte der Bayer mehr als er kleckerte, denn kein Geringerer als der bekannte Top-Methanol-Dragster-Fahrer Peter Schöfer (www.p-s-r.com) hat sich um den Big Block gekümmert und u.a. gleich auf 493 ci gestroked.

„Mit der Restauration bin ich schon zu 75% fertig. Im Winter werde ich mich abschließend um den Unterboden kümmern. Teils ist noch der originale Schutz drauf und wurde nur übersprüht“, berichtet Christian. „Wenn mein Charger dann meinen Wünschen entsprechend restauriert ist, dann wird er bei mir bleiben. Dafür habe ich zu viel Zeit investiert und Blutzoll gezahlt“, beteuert der 36-Jährige.

Daumen hoch für Chris Charger!

Der Charger wird vorrangig an sonnigen Tagen, dann auch gerne mehrmals wöchentlich bewegt und am Wochenende werden gerne umliegende Treffen angesteuert. „Positiven Zuspruch erhält man nahezu an jeder Ampel oder Tankstelle, aber auch auf der Autobahn. Dann hält auch schon einmal ein moderner Luxusschlitten die gleiche Geschwindigkeit und bekundet seine Meinung mittels ‚Daumen-hoch‘ und fordert mit heruntergelassener Beifahrerscheibe Vollgas meinerseits“, erzählt Christian grinsend. Wer will, kann die ganze Geschichte von Christians Charger hier nachlesen: www.charger1967.blogspot.com



Text: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

Fotos: Jochen Frömel / Chromlegenden.de

AmeriCar-Facts

1967er Dodge Charger



Antrieb: OHV-V8, 440 ci auf 493 ci, 8078 ccm, 750 cfm-Edelbrock Vierfach-Vergaser, 2,5"-Auspuffanlage mit Fächerkrümmer und Cherry Bomb-Schalldämpfern, Electric Exhaust Cutouts; Dreistufen-Automatikgetriebe (TF727), Heckantrieb, Achsübersetzung 2,94:1 (Sure Grip)

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Drehstabfedern, KYB-Gasdruckdämpfer,Hotchkis Anti-Sway Bar, MP-Brakes Scheibenbremsen; Hinten Starrachse, Blattfedern, KYB-Gasdruckdämpfer, Hotchkis Anti-Sway Bar, Trommelbremsen

Räder: 15”-Alufelgen "American Racing Outlaw II" mit Cooper Cobra Radial GT in 225/70 R15

Sonstiges: Originalfarbe: Turquoise Metallic (KK1), Farbe: Red (PP1), Line Lock, Chris' Blog: www.charger1967.blogspot.com

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4 Kommentare

  • Chris-Turbo

    Chris-Turbo

    hoffe sehr das es klappt, letztes jahr war es ja pech bei mir. :( mal sehen wie ich das mit dem pennen dann regel.
  • chris78

    Chris78

    WIR werden auf jeden fall bei den mopar nationals sein, ist doch ein Pflichttermin! ;-) CU there. **M|O|P|A|R|P|O|W|E|R**
  • Chris-Turbo

    Chris-Turbo

    Danke, wann sehen wir deinen hier mal? Wir sehen uns ja hoffentlich bei den Mopar-Nationals. :)
  • chris78

    Chris78

    Hmmm, 1967er Charger, ein äußerst schicker und leckerer Wagen! Ganz mein Geschmack! ;-) Viele Grüße aus dem Ruhrpott! :o]

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