Old School Hot Rod in Farbe – 1929er Ford A Sedan

Born in the USA - made in England - Custom-Hot Rod á la Barris & Co.

Old School Hot Rod in Farbe – 1929er Ford A Sedan: Born in the USA - made in England - Custom-Hot Rod á la Barris & Co.
Erstellt am 25. März 2011

Amerika vor rund 50 Jahren: Junge Rebellen fahren mit ihren umgebauten amerikanischen Autos illegale Straßenrennen. Dicke Achtzylinder Motoren, kaum noch Innenausstattung und Gewichtsersparnis dank Weglassen von Kotflügeln und Motorhaube. Die Herrschaften tragen Tollenfrisur, hören Rock´n´Roll und rauchen Lucky Strike Zigaretten. Getroffen wird sich am Wochenende auf Parkplätzen vor Diners oder Bars - das war die Geburt des Hot Rodding. Auch wenn viele Trends versucht haben, den Großvater des Tunings zu ersetzen, so erfreut sich das Hot Rodding und die dazugehörige Lebenseinstellung vor allem heute einer riesigen Fangemeinde. Auch Markus Pauly aus Aachen ist dem Hot Rod-Virus verfallen, so steht in seiner US-Car Garage auch dieser 1929 Ford A Sedan.

Der gelernte Karosseriebauer bewegt sich schon seit rund drei Jahrzehnten in der US-Car Szene. Nach Chevrolet Caprice und Chevrolet Blazer, ist Markus im letztem Jahr auf den Hot Rod gestoßen und hat sich sofort verliebt. „Nach 24 Jahren habe ich meinen Blazer schweren Herzens verkauft“, sagt der 43-Jährige, „Dann habe ich den Rod auf einer US-Car Show in den Niederlanden gesehen und wusste sofort: den oder keinen!“

Preisgekrönter Rod aus Europa

Der preisträchtige Wagen kommt aus England und wurde durch Perry´s Rod Shop aus dem niederländischen Eindhoven von der Insel geholt. Markus hat den Hot Rod fast in dem gezeigten Zustand gekauft. „Ich habe lediglich die Auspuffanlage ein wenig abgeändert, die Elektrik überholt, andere Ventildeckel montiert sowie den Scoop lackiert.“

Keine Ratte, aber trotzdem Old School

Das amerikanische Auto fällt zwar nicht in die Kategorie der Rat Rods, mit ihren rostig anmutenden Karosserien, ist aber auch kein Street Rod, mit knalligen Farben, Chromfelgen und Kotflügeln. Markus´ Hot Rod ist ein Hot Rod mit Anleihen aus allen Phasen und Richtungen des Hot Roddings. Dank der grünen Metalflake Lackierung und dem weiß abgesetzten Dach erinnert der Ford an Hot Rods und Custom Cars von Legenden wie Ed Roth oder George Barris. Aber nicht nur farblich weiß der Rod mit Tricks aus dem Old School Kustomizing aufzufallen, auch an der zweitürigen Karosserie hat sich einiges getan. So wurden die Türgriffe entfernt und Rückleuchten von einem 1958er Chevrolet angebracht.

Custom-Kniffe für den US-Car Hot Rod

Der Rahmen wurde zugunsten von Fahrhöhe „gezetted“, so wurde der Rahmen auseinander geschnitten und versetzt wieder zusammen geschweißt. Der Rahmen ähnelt in diesem Bereich nun einem „Z“ und das Fahrzeug liegt somit tiefer. Außerdem wurde ein Kanal in die Karosserie geschweißt, so dass der Rahmen nun innerhalb des Häuschens verläuft. Auch das ist ein altbewährtes Mittel in der Szene, um den Wagen tiefer zu legen, auch „channeling“ genannt. An Markus´ Rod brachte das rund sechs Zoll mehr Tiefe.

Chevy-Power für den Ford Hot Rod

Angetrieben wird das US-Car mittlerweile von einem Chevrolet V8 Motor, welcher aus 5,7 Liter Hubraum in Kombination mit zwei Edelbrock Vierfachvergasern reichlich Leistung bringt. Am Tag der Erstzulassung im Jahre 1928 hätte sich der damalige Besitzer wohl kaum träumen lassen, dass so etwas möglich sein wird. Die Kraftübertragung übernimmt ein Powerglide Zweistufen Automatikgetriebe von GM.

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Als Vorderachse dient eine verchromte Starrachse mit verchromten Gasdrückdämpfern und Querblattfeder. Diese wurde tiefer gelegt („dropped“) und lässt den Ford nun in Ameisen-Kopfhöhe über den Asphalt kratzen.

Unter dem Heck arbeitet eine lackierte Starrachse, ebenso mit verchromten Gasdruckdämpfern und Querblattfeder. Die Negativbeschleunigung übernehmen an allen vier Rädern Trommelbremsen von Buick.

Am Ende der Achsen stecken Alufelgen der Firma Radix in den Dimensionen 4x15 Zoll an der Vorderachse und 8x15 Zoll an der Hinterachse. BF Goodrich Silvertown Weißwandreifen in den Radialgrößen 5.00-15 und 8.20-15 halten Kontakt zum Asphalt.

Knalliges Interieur

Der Innenraum passt sich dem Look der Außenhaut an. So wird das Grün und Weiß der Außenhaut auch auf den beiden Sitzen und der Mittelarmlehne weitergeführt. Die Polsterarbeiten wurden von Neil´s Auto Interiors in England durchgeführt. Das Armaturenbrett aus einem Buick wurde ebenfalls in „Metalflake Green“ lackiert, das Lenkrad, welches auf einer Chrom-Lenksäule sitzt, in Weiß. Auffälliges Detail im Innenraum ist der übergroße Eigenbau-Wahlhebel für das Automatikgetriebe. Ein schwarzer Teppich und ein weißer Himmel runden das Interieur ab. Auf ein Radio oder ähnliche Einbauten wurde verzichtet. „Hört man eh nicht,“ sagt der 43-jährige Karosseriebauer.

„I hate Trailer Queens“ in Reinkultur

Markus fährt mit seinem Hot Rod so viele Treffen an, wie möglich. „Ich hasse Trailer Queens“, betont er. Dass amerikanische Autos zum Fahren da sind, sieht der Autor ähnlich. Vor allem, wenn sie so viel rebellischen Charme der 50er auf deutsche Straßen bringen wie Markus´ 1929er Ford A Sedan.



Text: Joel Weyers

Fotos: Thomas Frankenstein

AmeriCar-Facts:

1929 Ford A Sedan



Antrieb: OHV-V8, Chevrolet, 5735 ccm, zwei 500-cfm Edelbrock Vierfachvergaser, Scoop, Alu-Ventildeckel; Zweistufen-Powerglide-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne verchromte Starrachse, Querblattfeder, verchromte Gasdruckdämpfer, Buick Trommelbremsen; Hinten lackierte Starrachse, Querblattfeder, verchromte Gasdruckdämpfer

Räder: Radix Alufelgen, vorne 4x15 Zoll mit 5.00-15, hinten 8x15 Zoll mit 8.20-15

Sonstiges: Türgriffe gecleant, Rahmen gezetted und um sechs Zoll gechannelt[/b]

Dank an: meinen Bruder Alexander, seine bessere Hälfte Isabel und Bam Bam (Security)

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