So sehen Sieger aus!

Americas Most Beautiful Roadster 2008: 32er Highboy//pics ©Peter Linney

So sehen Sieger aus!: Americas Most Beautiful Roadster 2008: 32er Highboy//pics ©Peter Linney
Erstellt am 6. Juni 2008

The „Undisputed“ – der „Unangefochtene“, räumte auf der diesjährigen Grand National Roadster Show in Pomona, CA (USA) dick ab. Der 32er Roadster holte die begehrte Trophäe des „Americas Most Beautiful Roadsters“...

Allein schon das Display auf der Show wäre ein Pokal wert gewesen. Keine Glitzerfolie, Sand oder ähnliches Schlichtes zierte den Stand des Highboys - der Roadster stand auf einem überdimensionalen Roulette-Rad! Und das drehte sich natürlich – als Gag war sogar eine Roulette-Kugel in das 32er Nummernfach gelegt worden – cool!

Details, die eine hohe Perfektion versprechen… auch bei dem hier gezeigten 32er Roadster – diesen „Ford“ Roadster zu nennen, wäre eigentlich nicht korrekt, denn nicht ein Teil dieses Fahrzeuges stammt aus der Blue Oval Company. Nicht einmal die Karosserie...

Die lehnt sich zwar designmäßig an die Ford-Teile an, wurde aber in vielen Stunden und mit viel Manpower aus Stahlblechen in Handarbeit gebaut. Die Jungs von Scott's Hot Rod 'n' Customs in Oxnard, CA. haben hier ganze Arbeit geleistet. „Im Vergleich zu einem Serien-32er bekam der Body ein Sectioning und verlängerte Türen und vieles mehr“, erzählt Rudy. Auch die Motorhaube, der Grill oder das Hardtop wurden einzeln angefertigt. Die beiden Türen sind als Selbstmördertüren hinten (also an den „B-Säulen“ angeschlagen

Handarbeit

Das Ergebnis eine mehr als smoothe Karosserie – ohne Schnörkel, Türgriffe oder Embleme, die auf einem ebenfalls extra gebauten Rahmen ruht. Auch am Fahrwerk sind die Jungs um Justin Scott die kreativen Produzenten. Vorne wie hinten bauten sie die einzeln aufgehängten Achsen komplett mittels CNC-gefrästen Teilen, installierten Aldan-Federbeine und eine modifizierte Wilwood-Scheibenbremsanlage.


Diese technische Meisterleistung braucht sich nicht zu verstecken, weshalb der Shop alle diese Teile hochglanzpoliert und verchromt hat. Passend zum glänzenden Chassis sind auch die Aluminium-Felgen, die Rudy zusammen mit mittlerweile verstorbenen Boyd Coddington designt hat.

Aufmerksame Betrachter vermissen die Radschrauben, diese sind von innen in die Felgen geschraubt, um diese einen cleanen Look zu verleihen. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des 32er Roadsters schnitten Scott und Co. die Zahl „75“ in das Profil der 235/30 R20 bzw. 295/40 R22 messenden BF Goodrich Reifen.

Passend zu den exklusiven Alufelgen designte Boyd auch das Lenkrad für den 32er Roadster – „wie die Felgen fräste Boyd dieses auch aus einem Aluminium-Klotz!“, erinnert sich der Besitzer Neben dieser Einzelanfertigung wartet das Interieur mit weiteren speziellen Features auf. Am Auffälligsten sind zweifelsohne die Einzelsitze bzw. Sitzschalen, die aus Metall gefertigt sind und mit ein paar kleinen Polstern aus Kroko-Leder versehen wurden. „Die beiden Buckets sollten sich nahtlos in das Interieur einfügen“, erklärt Rudy.

Ebenfalls nahtlos geht die durchgehende Mittelkonsole ins Armaturenbrett über und nimmt die drei speziell angefertigten Classic Instruments-Anzeigen auf. Wer jetzt einen Schalthebel sucht – es gibt keinen! Geschaltet wird über einen versteck installierten “Push-Button“-Schalter von der Firma Retro Tek Speed.

Kein Schalthebel

Bedient wird damit ein handelsübliches Vierstufen- Automatikgetriebe aus dem GM-Regal. Das 4L60E bekam lediglich ein mildes Shift-Improver-Kit von Trans-Go und wurde an ein weiteres Highlight des „Unangefochtenen“ montiert: Ein 5,7-Liter-LS1-V8 von GM Performance Parts, der mit einem Kompressor von Magnuson ausgestattet wurde. Der „MagnaCharger“ übernimmt die Zwangsbeatmung und dominiert den kleinen, aufgeräumten Motorraum. Neben dem Kompressor sind auch die speziell angefertigten Ventildeckel, die Scott's CNC gefräst und mit dem Schriftzug „Undisputed“ versehen hat, hochglanzpoliert. Ausatmen darf der technisch optimierte 350er schließlich über einen Satz beschichteter Rewarder-Fächerkrümmer und einer zweiflutigen Auspuffanlage.

Zweieinhalb Jahre dauerte es, bis der Champagner- Gold-farbene Roadster fertig gestellt war. Der Lohn für die Arbeit ist der AMBR-Award. Bemerkenswert ist, dass der stolze Besitzer dieses einzigartigen Schmuckstücks Rudy Necoechea mit 39 Jahren bislang der jüngste Gewinner dieses Preises ist…



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Linney

AmeriCar-Facts

1932er Ford Highboy Roadster

Antrieb: OHV-V8 (GM LS1), 350 ci, 5.735 ccm, 500 PS, Magnuson-Ansaugbrücke, -Kompressor, -Einspritzung, CNC gefräste Ventildeckel, Doppelrohr-Auspuff mit Rewarder-Fächerkrümmern; Vierstufen-Automatikgetriebe (4L60E), Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Aldan-Federbeine, Wilwood-Sechs-Kolben-14“-Scheibenbremsen; hinten Einzelradaufhängung, Alden-Federbeine, Wilwood-Vier-Kolben-13“-Scheibenbremsen

Räder: Boyd Coddington Einzelanfertigungen, Alufelgen, vorne 7x20“ auf BFG 235/40 R22, hinten 12x22“ auf BFG 295/40 R22

Sonstiges: Handgebauter Rahmen (Einzelangefertigung), Karosserie komplett neu aufgebaut im Stil eines 32er Ford Roadsters, Sectioning, Türen verlängert, Custom-Hardtop, Custom-Motorhaube, Custom-Grill, Scheinwerfer Einzelangefertigung , Farbe: „Undisputed Gold“ (Custom-Mix auf BASF-Basis), Reifen mit geschnitzten “75“-Logos

Innenraum: Custom-Sitze mit Ledereinsätzen (Krokodil), Custom-Armaturenbrett, Instrumente von Classic Instruments (Einzelangefertigung), Lenkrad von Boyd Coddington (Einzelangefertigung), Ididit-Lenksäule, Push-Button-Shifter von Retro Tek Speed, kein Teppich, kein Radio

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1 Kommentar

  • ARON

    ARON

    AMBR? Hahaha, wohl Americas Most Expensive... Mit diesen Rädern usw. hat er den Charme der Hot Rods wohl ganz verloren...

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