In den 1980er Jahren tauchte der Frontantrieb (FWD) in immer mehr neuen Modellen in Nordamerika auf. Aber der Antrieb eines amerikanischen Autos über die Vorderräder war bei weitem nicht neu, schon viele Jahrzehnte zuvor gab es solche Fahrzeuge auf dem Markt. Zwar mag der Frontantrieb anfangs logisch zu scheinen, schließlich waren die ersten Autos im Grunde pferdelose Kutschen, und das Pferd stand vorne. Probleme gab es allerdings die Vorderräder sowohl zum Antreiben als auch zum Lenken zu nutzen. Der Antrieb auf die Hinterräder war einfacher.
Wie so oft war es der Motorsport, der die Technik in die Serie brachte. In den 1920er Jahren gewannen frontangetriebe Autos fünfmal den Indianapolis 500. Die Technik basierte auf einer von John Walter Christie patentierte unabhängige Vorderradaufhängung und einen quer eingebauten Motor, bei dem die Kurbelwelle anstelle einer Achse mit den Rädern verbunden war. Die wirkliche Anerkennung für einen FWD, zumindest bei nordamerikanischen Autos, wird im Allgemeinen dem Rennwagenbauer Harry Miller zugeschrieben. Es ist wahrscheinlich, dass seine Vorliebe für FWD aus seinen frühen Tagen stammt, als er an den Vergasern in John Christies Autos arbeitete.
Errett Lobban Cord, dem Besitzer der prestigeträchtigen Marken Auburn und Duesenberg, mochte die Idee von FWD und stellte Miller ein. Der 1929 eingeführte Cord L-29 war das erste amerikanische Serienauto mit Kraft auf die Vorderräder. Es war nicht perfekt, und das Auto litt unter schlechter Traktion, Verschleiß an den Antriebswellen und der Tendenz, dass das Getriebe aus dem Gang rutschte. Der Mangel an Verkäufen während der Depression sorgte für die vorübergehende Einstellung der Produktion und ein zweites FWD-Modell, der Cord 810/812, starb 1937 mit der Schließung des Unternehmens.
Erst 1966 rollte mit der Einführung des brandneuen Oldsmobile Toronado und ein Jahr später des neu gestalteten Cadillac Eldorado ein Frontantriebsmodell vom amerikanischen Fließband. Ein Ölembargo im Jahr 1973 ließ die US-Gaspreise in die Höhe schnellen und die Kunden setzen auf die kleinen Import-Fahrzeuge, von denen viele davon Fronantrieb hatten.
1978 wurden der Dodge Omni und der Plymouth Horizon die ersten im Inland produzierten Kleinwagen mit FWD. GM folgte 1980 mit seinen „X-Body“-Autos, darunter Chevrolet Citation und Oldsmobile Omega, und Ford ein Jahr später mit seinem Escort...
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