Woche für Woche präsentiert AmeriCar.de ein besonderes Auto. Beim Durchstöbern unserer Feature-Halde stießen wir auf den hier gezeigten Ford Mustang und dachten uns: Genau das Richtige für das triste Frühjahrswetter! Oder?
Mike Christmann aus Luxemburg war schon immer ein Amifan, fuhr jedoch immer nur stinknormale Alltagsautos. Drei Wochen vor seiner Hochzeit mit seiner damaligen Freundin Carla im Jahr 2001 entdeckte der Luxemburger ein Ford Mustang Cabrio im Kleinanzeigenteil. Sogleich musste sich Mike den Wagen anschauen. Der 71er Mustang ist als Neuwagen in Luxemburg zugelassen worden. Das Exportmodell hat somit ab Werk einen metrischen Tacho.
Der Wagen stammte von einem Rentner, der sein Pony mit viel provisorischem Gebastel getunt hatte. Der originale Lack Medium Brown Metallic war inzwischen rot und mit einigen Lacknasen überlackiert worden. Dennoch sah der Wagen relativ ehrlich aus und die Basis schien gesund, erklärt Mike, der mit dem alten Mann handeln konnte und schließlich das Cabrio kaufte. Gleich am nächsten Tag holte der 38-Jährige den Wagen ab und die Hochzeit konnte kommen!
Ein Jahr ist Mike den 71er gefahren, ohne einen Cent zu investieren. Dann jedoch machte sich der Luxemburger an die Arbeit. Zunächst wurde mit Hilfe eines Freundes der Motor neu aufgebaut, weil er zu wenig Leistung hatte und aus originalen Einzelrohr-Auspuffanlage kein ordentlicher Sound kam. Die Zeit der Motorüberholung nutzte Mike für die Lackierung des Motorraums.
Mit dem frisch überholten Motor konnte Mike nun unbeschwert Fahrten mit dem Mustang unternehmen und das Cabrio erwies sich als sehr zuverlässig und wurde viel gefahren und auch für gemeinsam Urlaubsfahrten, z.B. in die Toskana in 2003 genutzt.
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So schön diese Touren auch waren, die Optik mißfiel dem Luxemburger, der sich im Winter 2004/'05 an eine Total-Resto wagte. Der Wagen hatte wohl einige Feindberührungen hinter sich. An allen Ecken Dellen, der Rahmen war verzogen und die Schäden nur stümperhaft repariert, erinnert sich Mike.
Teils wurde kaum ausgebeult sondern nur gespachtelt. Der bis zum fünf Zentimeter dicke Spachtel wurde durch Metallstifte gehalten. In stundenlanger Arbeit schnitt Mike die betreffenden Stellen großzügig aus und setzte neue Bleche ein, die er selbst anfertigen mussten, da es kaum Reproparts gab. Mittlerweile gibt es einige, sind aber ein vielfaches teurer als für ältere Mustangs, berichtet der 38-Jährige.
Nach der neuen Lackierung in dem schicken Gelb wurde wieder alles fein säuberlich zusammengebaut. Viele Zierleisten sind dabei entweder weggelassen oder wie der Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert montiert worden. Während die Front einen Mach1-Spoiler in Wagenfarbe bekam, thront nun auf der Haube mit Shelby Hood Pins eine schwarze Summit Hutze. Die vordere Stoßstange ließ der 38-Jährige neuverchromen, die hintere musste durch ein Replacement ersetzt werden.
Im Innern wertete Mike die Optik seines Cabrios mit einem neuen Teppich auf, nachdem alles einmal gründlich auf Vordermann gebracht worden ist. Dazu kamen Autometer Zusatzinstrumente, ein Digital-Radio von Custom Autosound sowie ein Grant Holzlenkrad. Auch an dem Verdeck gingen die Jahre nicht spurlos vorbei und so wurde es erneuert.
Nun dient der 71er Mustang den beiden als perfekter Daily Driver und dank Flüssiggasanlage halten sich die Betriebskosten auch im Rahmen!
Fotos: Uwe Weber
AmeriCar-Facts
1971er Ford Mustang Convertible
Antrieb: OHV-V8,302 ci, 4.948 ccm, 210 PS bei 4.600 U/min, 385Nm bei 2.600 U/min, Verdichtung 9,0:1, 600-cfm Edelbrock-Doppelvergaser, Mallory-Zündspule, Edelbrock Performer-Ansaugbrücke, Edelbrock PerformerNockenwelle (270/280°), Edelbrock Alu-Wasserpumpe, Ölkühler, Mr. Gasket E-Lüfter, polierte Alu-Ventildeckel, 14-Edelbrock Chromluftfilter, Dynomax-Fächerkrümmer, Doppelrohr Edelstahl EigenbauAuspuffanlage mit Verbindungsrohr, Edelbrock Auspufftöpfe; Dreistufen-Automatikgetriebe (FMX), Heckantrieb, Achsübersetzung 3.25:1
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, KYB Gasdruckdämpfer, Tieferlegung 25 mm, Stabilisator, Scheibenbremsen; hinten Starrachse mit Blattfedern, KYB- Gasdruckdämpfer, Tieferlegung 25 mm, Trommelbremsen
Räder: American Racing Torq Thrust D-Alufelgen, 7x15 mit Cooper Cobra Radial GT, Typ 255/60R 15
Sonstiges: Factory Options: Magnum 500 Felgen, Competition Suspension, Deluxe Interior Option mit elektrischen Fensterhebern, Mach 1 Emblem, Vinyl Bucketseats, Protection Package
Modifikationen: Alle Chromleisten entfernt bzw in Wagenfarbe lackiert, Grill in Wagenfarbe lackiert, Mach1-Frontspoiler in Wagenfarbe, Summit Hutze, Shelby Style Hood Pins, Stoßstange vorne neu verchromt, hinten neues Replacement. Verdeck und Teppiche neu; Autometer-Zusatzinstrumente, Digital-Radio von Custom Autosound. Grant Holzlenkrad
Produzierte Stückzahl (1971): 6.121
Preis (1971): 3.322 US$
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