Full-Size Muscle: 1967 Buick Riviera

Klassisches Sixties US-Car mit Power!

Full-Size Muscle: 1967 Buick Riviera: Klassisches Sixties US-Car mit Power!
Erstellt am 5. Februar 2010

Der Buick Riviera wurde zum 63er Modelljahr neu auf den Markt gebracht. Den Modellnamen gab es schon seit Ende der Vierziger Jahre. Nachdem Konkurrent Ford mit dem viersitzigen Thunderbird Ende der Fünfziger Jahre Erfolge verbuchen konnte, wollte General Motors ein Stück von diesem Kuchen abhaben und so präsentierte GM ein eigenes Luxusmodell mit extravagantem Design, das auf das Konto von Bill Mitchell ging.

Eigentlich war das US-Car als Cadillac namens LaSalle geplant, doch Buick brauchte ein solches Modell eher. Das zweitürige amerikanische Auto wurde im Gegensatz zu seinem Konkurrenten T-Bird allerdings nur als Coupé ohne B-Säule angeboten. Dazu war der Riviera der erste von GM in Serie gefertigte Wagen mit rahmenlosen Scheiben. Eine elegante Linienführung mit einer Kombination aus scharfen Linien und weichen Rundungen machte den Riviera aus, konnte aber im ersten Verkaufsjahr nur 40.000 Buick-Freunde finden. Auch in den Folgejahren 1964 und `65, in denen das Design nur marginal geändert wurde, konnte das eigentlich ganz schicke US-Car nur wenige Kunden überzeugen.

Europäischer Name für das US Car!

Die Änderungen beinhalteten u.a. versteckte Scheinwerfer, die Position der Rückleuchten. Unter der Haube steckte serienmäßig ein 325 PS starken 401 ci-V8. Eine GS abgekürzte Grand Sport Option beinhaltete einen 425 ci Big Block mit maximal 360 PS, Holzimitat im Interieur, Sperrdiffenzial sowie eine verstärkte Federung und spezielle Fünfspeichenfelgen.

2.Generation des Riviera folgte 1966

Die zweite Generation des Buick Riviera wurde für das 66er Modelljahr präsentiert. Die Linienführungen der ersten Generation wurden schärfer gezeichnet und die Karosserie wurde etwas wuchtiger. Mit dem neuen Modell teilte sich der Riviera auch nun die Plattform mit zwei anderen Modellen, dem Cadillac Eldorado und dem Oldsmobile Toronado – beides waren allerdings im Gegensatz zum Buick Riviera frontangetriebene amerikanische Autos.

Der neue Riviera kam bei den Kunden besser an, konnte aber mit 45.000 Einheiten dem Thunderbird immer noch nicht das Wasser reichen. Dafür konnten im Riviera fortan dank durchgehender Sitzbank auch fünf Passagiere mitfahren. Optional bot Buick weiterhin Bucket Seats und durchgehende Konsole an.

Für 1967 erhielt das amerikanische Auto einen neuen 430 ci Big Block!

Die zweite Generation des Riviera kam zum ersten Mal ohne die kleinen Dreiecksfenster, was die offene Dachlinie noch einmal um ein paar Zentimeter verlängerte. Unter der Haube steckte ab dem 67er Modelljahr der komplett neu entwickelte 430 ci-Big Block, der wie sein Vorgänger 360 PS leistete. Der sportlichere GS unterschied sich nun nur durch eine kürzere Achsübersetzung von dem Basismodell, und die optional verfügbaren Scheibenbremsen, Sportluftfilter und Weißwandreifen.

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Der hiergezeigte 67er Buick Riviera GS gehört Christian Korff aus Remscheid. Der 47-Jährige fährt seit 1981 amerikanische Autos. „Mein erstes US-Car war ein 79er Chevy Blazer“, erklärt Christian, der den Allradler immer noch in seinem Besitz hat. Danach folgten Oldsmobile Modelle, mit denen er auch u.a. Drag Race fuhr. Nach einem 71er Olds 442 W30, der Christian über Knobi-International aus den Staaten besorgte, kam der Remscheider eher durch Zufall an den Riviera.

Arizona-US-Car

„2003 brauchte ein Freund, den ich seit der Berufsschule kenne, dringend Platz in seiner Garage“, erklärt Christian, der seinen Kollegen aus der „misslichen Lage“ befreite. „Optisch war der Wagen ein absoluter Survivor“ erklärt Christian. „Der Lack war von der Arizona-Sonne fast komplett runter gebrannt und alles, was den Namen Gummi trug, war so gut wie nicht mehr vorhanden.“

Die Karosserie hatte mit der Zeit auch jede Menge Dellen und Beulen bekommen, dafür war der Riviera ungeschweißt und alle Bleche noch original vorhanden. Wäre das US-Car nicht in einem so rostfreien und originalen Zustand, hätte der 47-Jährige einen Mild Custom daraus gemacht. „So dachte ich, wenn der Zustand eines Fahrzeugs fast 40 Jahre original war, dann soll er auch original bleiben“, berichtet Christian.

Kleine Restauration...

Der Riviera wurde zerlegt, der Motor wurde ausgebaut aber nicht zerlegt sondern erst einmal nur richtig gereinigt und lackiert. Dafür bekam der 430 ci Big Block eine neu Wasserpumpe und neue Motorböcke. Auch der originale Rochester-Vierfachvergaser wurde revidiert und später tauschte Christian noch Lichtmaschine und Anlasser.

„Die Karosserie wurde komplett abgeschliffen, grundiert, gefüllert und dann in der originalen Riviera-‚Midnight Blue‘-Farbe lackiert“, erklärt der Remscheider, der diese Arbeiten bei Firma A+S Lackierung in seiner Heimatstadt machen ließ. Anschließend wurde noch eine neue Windschutzscheibe eingeklebt sowie neue Tür- und Kofferraumdichtungen. Auch die Technik vernachlässigte der 47-Jährige nicht: „Vorder- und Hinterachse sowie Stabi und Panhardstab bekamen neue Gummis, dazu verbaute ich neue Radlager und neue Bremsbeläge.“

Ready to cruise!

Zusammen mit den hundert weiteren Kleinteilen investierte Christian noch einmal rund 10.000 Euro plus die Kosten für die Lackierarbeiten. „Nach über drei Jahren Arbeitszeit - allerdings immer wieder mit kurzen Unterbrechungen – war der Riviera endlich fertig“, erklärt der Remscheider, der wahrlich stolz auf seinen klassischen Buick sein kann, oder was meint Ihr?



Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

AmeriCar-Facts

1967 Buick Riviera GS



Antrieb: OHV-V8, 430 ci, 7.046 ccm, 365 PS bei 5.000 U/min, 685 cfm Rochester Vierfach-Vergaser, Dynomax-Schalldämpfer, Doppelrohrauspuffanlage; Dreistufen-Automatik, Heckantrieb, Achsübersetzung 3,42:1 (Positraction)

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, AC Delco Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Aluminium-Trommelbremsen; Hinten Starrachse, Längslenker, Schraubenfedern, AC Delco Gasdruckdämpfer, Panhardstab, Trommelbremsen

Räder: Stahlfelgen mit Buick-Radkappe, 6x15“ vorne, 7x15“ hinten, Firestone Reifen Typ Firehawk in 235/70 R15 vorne und 275/60 R15 hinten

Sonstiges: Farbe: „Midnight Blue“ (Buick)

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1 Kommentar

  • buicktom

    Buicktom

    Die Rivis aus den 60er waren schon eine eigene Klasse für sich. Schön, dass du ihn in "Original" belassen hast. Gute Arbeit! Wir würden uns freuen, dich und deinen schönen Buick im Buick Club of Germany (www.buickclub.de) begrüßen zu können. Gruß Thomas

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