Mars Attacks! 1964 Ed "Big Daddy" Roth Road Agent

Custom- Show Hot Rod vom bekannten US-Car Künstler

Mars Attacks! 1964 Ed "Big Daddy" Roth Road Agent: Custom- Show Hot Rod vom bekannten US-Car Künstler
Erstellt am 6. Oktober 2010

Ed “Big Daddy” Roth ist für die meisten US-Car Fans und AmeriCar.de-Leser sicherlich kein Unbekannter. Der geniale Künstler hatte seinen Höhepunkt während der Glanzzeiten der Rod & Custom Szene in den 50er und 60er Jahren. Zahlreiche, zum Teil sehr wilde Umbauten, gehen auf sein Konto. Hier zeigen wir Euch sein Projekt “Road Agent”, das einen Meilenstein in seiner Karriere darstellt.

Zusammen mit dem Zeichner Joe Henning entwickelte Roth diesen ungewöhnlichen Hot Rod in spaciger Alien-Optik. Das Konzept beruht auf einem simplen Rohrrahmen, in den Roth zunächst den Antrieb aus einem Chevrolet Corvair mit luftgekühltem Boxer-Sechszylinder und zweistufiger Powerglide-Automatik installierte. Auch das hintere Fahrwerk – bestehend aus einer Einzelradaufhängung mit Trommelbremsen stammte von dem kleinen Chevrolet. Vorne indes verbaute der Amerikaner eine schlichte Starrachse mit Längslenkern.

Big & Littles für das Custom Car

Das fertiggestellte Chassis erhielt nun passenden Räder im Big’n’Littles Style, d.h. vorne rollen sehr schmale und kleine Räder, in diesem Fall 15 Zoll Wolfrace-Style-Wheels mit Firestone Reifen, hinten 6.70 und als diagonale Weißwandreifen.

Nun konnten Roth und Henning die Arbeiten für die bizarre Karosserie des amerikanischen Autos beginnen. Der Body verlief von der Front mit angedeutetem Kühlergrill mit geflügeltem Boyce Motometer sowie zwei Scheinwerfer-Paaren ansteigend nach hinten bis über den Motor. Zwei stylische Elemente, die wie Leitwerke wirken, fanden noch einen Platz an der Karosse. Diese wurde von keinem Geringerem als dem vor kurzem verstorbenen Customizer-Kollegen Larry Watson in Farbe gehüllt, während sich Ed Roth um das Pinstriping kümmerte.

Rolls & Pleats im Interieur des Rods

Das „Interieur“ wirkt optisch wie bei einem normalen Roadster – eine einfache in „Rolls & Pleats“-Style gesteppte Sitzbank, hier in so genanntem „Rose Pearl“-farbenen Vinyl bezogen, davor ein Armaturenbrett mit einem Satz Stewart Warner Instrumente für die Anzeige der wichtigsten Vital-Funktionen des Hot Rods und ein Drehzahlmesser.

Dazu positionierte Roth einen niedlichen Delmonico Fernseher in der Beifahrer-Türverkleidung. Der Schalthebel der Powerglide besteht aus einem ausgedienten Ratschenschlüssel, im Volksmund auch Knarre genannt.

Spacig: Acryl-Glaskuppel

Highlight des Road Agent ist aber sicherlich die durchsichtige, gelb getönte Acryl-Glaskuppel, die das Interieur überdeckt, das viele damalige Zeitgenossen an ein Alien Gehirn aus einem B-Movie-Film erinnerte.

Nach seiner Fertigstellung präsentierte das bekannte US-Car Magazin “Rod & Custom” ein zweiseitiges Feature in ihrer März-Ausgabe 1964 und auch die Kollegen vom legendären „Hot Rod“ Magazin zeigten den Road Agent von Ed Roth in ihrer Oktober-Ausgabe. Ed Roth verkaufte sein Custom Car schließlich an das Movie World Museum der Brucker Familie, die den Hot Rod an die Harrah’s Collection weitergab. Irgendwie fand das amerikanische Auto dann seinen Weg in ein Museum an der amerikanischen Ostküste, von dem der Roth Fan Mark Moriarty den Hot Rod im Jahr 1996 erstand und nach 9 Jahren wieder an selbiges verkaufte.

Ed Roth's Road Agent kam viel herum

Moriarty ließ den Road Agent in 1997 restaurieren und präsentierte das amerikanische Custom Car im Museum of Art’s auf der “Made in California” –Ausstellung in den Jahren 2000-2001 in Los Angeles. Des Weiteren wurde der Hot Rod auf der 2006er Autorama in Detroit und im Petersen Museum in Los Angeles in 2007 gezeigt. Der Road Agent ist einer der wichtigsten Kreationen von dem US-Car Customizer Ed Roth. Im August wurde dieses Fahrzeug auf der Sports & Classics Versteigerung von RM Auctions in Monterey, CA (USA) verkauft. 154.000 Dollar brachte der Meilenstein in der US-Custom Car Geschichte…



Text: Thomas Frankenstein, AmeriCar.de

Fotos: Darin Schnabel, RM Auctions

AmeriCar-Facts

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Antrieb: OHV-Boxer Sechszylinder (Chevrolet Corvair), 145 ci, 2375 ccm, 100 PS; Zweistufen-Powerglide-Automatik; Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne Starrachse mit Drehstabfedern; Hinten Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern, Trommelbremsen

Räder: 15-Chromfelgen im Wolfrace Style mit Firestone Reifen vorne und Weißwandreifen in 6.70-15 hinten

Sonstiges: Acrylglas-Kuppel, Rolls & Pleats Sitzbank, Stewart Warner Instrumente, Delmonico-Fernseher, Knarren-Schalthebel

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