Old Style Rod mit moderner Technik

Purple Haze: 36er Chevy Pick Up Hot Rod

Old Style Rod mit moderner Technik: Purple Haze: 36er Chevy Pick Up Hot Rod
Erstellt am 13. August 2009

Die meisten Hot Rods sind Ford Modelle aus den 30er Jahren, doch auch Chevrolets aus diesen Baujahren haben durchaus ihren Reiz, wie Toby Standford aus dem kalifornischen Yucca Valley mit seinem 36er Chevy Hot Rod beweist!

Old Style - aber nur auf der ersten Blick!

Doch auch der Kalifornier musste nach einem eher durchschnittlichen 32er Ford Deuce erst auf den Geschmack kommen „Ich wollte einen modernen Hot Rod mit dem Erscheinungsbild eines Old Style“, erklärt Toby. Und wo kauft man in Kalifornien Autos? Richtig, auf dem Pomona Swap Meet! Toby ist von Berufswegen des Öfteren auf dem riesigen Verkaufsmarkt, ist er doch Besitzer des Business namens „The Hot Rod Shop“.

Damals war der 36er Chevy Pick Up bereits umgebaut, aber in keinem guten Zustand. Jemand hatte sich an dem Dach versucht und dieses bereits um 3,5“ gechoppt. Die Haube hatte mehrere Reihen Louvers und darunter saß die bewährte 350/350 Kombination, also ein 350-ci-V8 mit TH-350-Automatik. Der Rest der Karosserie befand sich jedoch in einem schlechten Zustand. Kotflügel und Running Boards waren extrem durchgerostet, doch die brauchte Toby bei dem gewünschten Old Style Look sowieso nicht!

Doch so „rattig“ wie sich hierzulande viele solcher Old Styles geben, sollte der Chevy keinesfalls werden. Unter der optisch fertigen Hülle steckt nämlich ausgefeilte Technik. Beim Aufbau hatte der Kalifornier aber keinen Plan aufgestellt sondern verbrachte seine knappe freie Zeit zwischen und neben Kundenaufträgen mit dem Basteln an seinem Rod.

Wert legte der Kalifornier auf eine gewisse Authentizität bei der Auswahl der verwendeten Teile, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so scheinen mag, denn der moderne Motor dominiert die Optik des Old Styles ungemein. Doch Toby hat den neuen GM Motor mit 383 ci Hubraum mit besonderen Performance Parts aufgebaut und ausgestattet.

Moderne Technik für Old Style Motor

Im Innern ist der Small Block modern und kommt mit Eagle-Kurbelwelle und -Pleuel sowie JE Kolben. Eine Competition Cams Nockenwelle steuert über Competition Rollerkipphebel die Ventile in den Edelbrock Victor Jr. Zylinderköpfen. Die Hillborn Ansaugbrücke samt Hillborn Einspritzanlage sowie die Offenhauser Ventildeckel geben dem Aggregat einen klassischen Look, unterstützt von dem kurzen Fächerkrümmer-Auspuff.

Genauso klassisch ist auch die Kraftübertragung, die aus einem Muncie M20 Viergangschaltgetriebe besteht. Das Fahrwerk des Chevys besteht vorne aus einer gedroppten Starrachse mit Gasdruckdämpfern und Längslenkern, während im Heck eine mit Qa1-Federbeinen versehene Starrachse an Längslenkern und Panhard-Stab rollt. Die Verzögerung übernehmen Trommelbremsen hinten und in Trommeln versteckte Scheibenbremsen vorne. “Das Set-Up ist fahrbarer als viele denken!”, meint Toby.

Fahrbar ist wohl das richtige Stichwort, denn Toby's Rod kam nach Fertigstellung auf einen Leistungsprüfstand und dort ermittelte man satte 429 PS bei 5300 Umdrehungen – ganz nett, oder?

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Die Karosserie hatte wie eingangs geschrieben bereits einige Modifikationen erhalten. Toby übernahm den 3,5“-Top Chop Job nicht sondern legte das vom Vorbesitzer tieferlegte Daches um ein weiteres Zoll tiefer. Im nächsten Schritt widmete er sich der Kabine, die um 6,5“ gechannelt wurde. Dabei trennte der Kalifornier den Fahrzeugbogen heraus und setzte diesen um die besagten knapp 17 Zentimeter höher wieder ein.

Rollpan & Louvers für den Pick Up

Auch die Ladefläche wurde umgebaut, d.h. eigentlich komplett neu gebaut. Die rund 1,30 m lange Pick Up Fläche bekam in diesem Zuge ein Rollpan und eine Abdeckung, durch die der Einfüllstutzen des Benzintanks ragt. Abdeckung, Rollpan und auch die nun zugeschweißte Heckklappe mit 41er Chevy Rückleuchten sind zudem mit zahlreichen Louvers versehen.

Die Front des 36er Chevys verzichtet wie der Rest auf Schnick-Schnack und besteht eigentlich nur aus einem um ein gekürzten 36er Chevy-Grill sowie zwei klassischen Glide-Hauptscheinwerfern mit 5“ Durchmesser.

Schickes Interieur

Der Innenraum des 36er Chevy Pick Ups wirkt für einen Old Style Rod schon fast zu sauber. Die Sitzbank mit Simpson-Renngurten wurde bezogen und gepolstert von Ron „the Stitcher“ Mangus. Unter dem SoCal-Armaturenbrett mit klassischen Stewart Warner Instrumenten sitzen die Mooneyes Dragster-Pedale während auf der Limeworks Lenksäule ein Flaming River-Rennlenkrad trohnt.

Die fertiggestellte Karosserie wurde schließlich von der Firma Desert Collision in ein seidenmattes Purple gehüllt und von Tommy „Itchy“ Otis mit einigen tollen Pinstripings, Logos und Schriftzügen geedelt und wurde so zu einem coolen Old Style Rod mit moderner Technik!



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Peter Linney

AmeriCar-Facts

25 Bilder Fotostrecke | Old Style Rod mit moderner Technik: Purple Haze: 36er Chevy Pick Up Hot Rod / Fotos © Peter Linney #01 #02 36er Chevy Hot Rod



Antrieb: OHV-V8, GM Performance, 383 ci, 429 PS bei 5300 U/min, 520 Nm, Eagle-Kurbelwelle, Eagle Pleuel, JE Kolben, Competition Cams Nockenwelle, Competition Rollerkipphebel, Lunati Steuerkette, Edelbrock Victor Jr. Zylinderköpfe, Hillborn Ansaugbrücke,Hillborn Einspritzanlage, Accel Zündanlage, Offenhauser Ventildeckel, Moroso-Wasserpumpe, Coolcraft Alu-Wasserkühler, Milodon Ölwanne, Custom-Auspuff mit Zoomie-Fächerkrümmern; Muncie-M20 Viergang-Schaltgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne, Qa1-Federbeine, Scheibenbremsen; Starrachse hinten mit Qa1-Federbeine, Längslenker, Panhard-Stab, Trommelbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen, Real Wheels, 4x15“ vorne mit Michelin 145/65 R15 und 11,5x17“ hinten mit BF Goodrich Sport Truck T/A 345/55 R17

Sonstiges: Custom-Kastenrahmen, 6,5“ Top Chop, 4,5“ Channelling, Grill gechoppt, Spritzwand-Cover, Custom-Ladeflächen mit Abdeckung mit Louvers, Rollpan, 5“-Glide Scheinwerfer, 41er Chevy Rückleuchten, Hurst-Schalthebel, Vega-Lenkgetriebe, Farbe: Purple (Eigenmischung) mit mattem Klarlack, Pinstripings, Limeworks Lenksäule, Simpson-Gurte, schwarzes Leder, Mooneyes Pedalerie, SoCal-Armaturenbrett mit Stewart Warner Instrumente, Flaming River-Lenkrad

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1 Kommentar

  • ARON

    ARON

    WOW, die Luftfilter sind echt hoch gewachsen - fast wie ein Blower von der Entfernung!

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