Autos wie dieses hier werden oft als „James Dean Mercurys“ bezeichnet, wegen eines geringfügig umgebauten 1949er Club Coupe, das James Dean in dem 1955er Film „Rebel without a Cause“ fuhr Dieses Modell hier allerdings wird besser als „Dick Dean Mercury“ beschrieben, nach dem gleichnamigen, talentierten Handwerker und Künstler, der auch als „Sultan of Chop“ bezeichnet wurde.
Richard Sawitskas, geboren in Wyandotte, Michigan (USA), wuchs in der Nachbarschaft des Nash Autohauses seiner Vaters auf und begann, ein paar Fahrzeuge aus seinem Ort umzubauen. Er war einer der ersten Menschen, die in diesem Gebiet das tiefergelegte Dach („Top Chop“) einführte, welches in Kalifornien bereits populär war. Kein Geringerer als George Barris, der “King of the Kustomizers,” war beeindruckt von seinen Arbeiten und überredete ihn nach Kalifornien umzuziehen, wo er unter dem Namen Dick Dean bekannt wurde. Später arbeitete er für Jack Ryan bei Mattel Toys und auch mit Dean Jeffries an dem Green Hornet Filmauto und dem Monkee Mobile.
Mix aus Old School und 1990er Jahre Technik
Dean baute diesen 1949 Mercury in seiner eigenen Werkstatt in Riverside, California für Gary Niemie aus dem Nachbarort Victorville in den frühen 1990er Jahren. Das US-Car ist ein Mix aus Old School-Customizing und „über den Tellerrand schauen“, es basiert auf einem Club Coupe, dessen Karosserie über den Rahmen eines 1977 Oldsmobile Sedan ge-channeled wurde. Das Fahrwerk besteht vorne aus den originalen Oldsmobile Dreieckslenkern mit Schraubenfedern während hinten eine GM 10-bolt Hinterachse mit Luftbälgen versehen wurde. Unter der Haube steckt ein Chevrolet Small Block V8 mit 350 ci, Edelbrock Ansaugbrücke und Vierfachvergaser, der seine Kraft über ein TH-350-Dreistufen-Automatikgetriebe an die Hinterräder weitergibt.
Der Custom Mercury kommt mit einem abnehmbaren Carson-Style Dach, gefrenchten Scheinwerfern, einem Kühlergrill mit 1953er Chevrolet Zähnen und 1952er Kaiser Stoßstangenhörnern und Eigenbau-Rückleuchten. Die Brücke auf der hinteren Stoßstange stammt von einem 1955er Pontiac, während die Radkappen unverfrorenerweise von einem 1957er Cadillac gezogen wurden.
Die Karosserie wurde von Tom Rodriguez von Cypress Auto Body in einem Burgund-Rot lackiert und kommt mit fuchsienfarbigen Pinstripings - appliziert von dem legendären Larry Watson. Das Tuck'n'Roll-Interieur wurde von Independent Upholstery in Bellflower, California umgesetzt, im Armaturenbrett sitzen Dean’s unverwechselbare Teardrop-Style Schalter.
Custom Rodder Feature
Nach der Fertigstellung wurde Dean’s Custom Mercury in der Herbstausgabe 1992 des bekannten „Custom Rodder“-Magazin vorgestellt – dazu gab es einen begleitenden Bericht über den Aufbau des Custom Cars. Über eine Dekade verblieb der 49er Mercury in Kalifornien, dann wurde es zum aktuellen Besitzer in eine umfangreiche Sammlung an die Nordwest-Pazifikküste verkauft.
Der ’49 Mercury ist ein seltenes Exemplar der aktuellen Resto-Mod-Restauration und es kommt in einer cleveren Kombination aus Old School und 1990er Jahre Technologie. Obwohl Dick Dean im Jahre 2008 starb – dieses Auto führt sein Vermächtnis als „Sultan of Chop“ fort. Auf der RM Auctions Versteigung in Arizona am vergangenen Wochenende erzielte Dick Dean's 1949er Mercury einen Preis von 71.500 Dollar!
Text: Thomas Frankenstein
Fotos: Robin Adams / RM Auctions
20 Bilder Fotostrecke | “Sultan of Chop.": 1949 Mercury Convertible Custom by Dick Dean
AmeriCar Facts
1949 Mercury Convertible Custom by Dick Dean
Antrieb: OHV V9, 350 ci, 5735 ccm, 300 PS, Edelbrock Ansaugbrücke und -Vierfachvergaser; Dreistufen-Automatik TH-350, 10-Bolt-Hinterachse, Hinterradantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Scheibenbremsen; Hinten Starrachse, Luftfahrwerk, Trommelbremsen
Räder: 15“-Stahlfelgen mit Cadillac Radkappe und Weißwandreifen
Sonstiges: Carson-style Dach, Tuck'n'Roll-Interieur, 1977er Oldsmobile Rahmen, gefrenchte Scheinwerfer, Kühlergrill mit 1953er Chevrolet Zähnen, 1952er Kaiser Stoßstangenhörner, Eigenbau-Rückleuchten, Stoßstangenbrücke vom 1955er Pontiac
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