1959er Plymouth Belvedere

Schöne Aussichten!

1959er Plymouth Belvedere : Schöne Aussichten!
Erstellt am 9. April 2018

In Bellevue residiert der Bundespräsident, im Belvedere Roland. Sein 59er Sedan, der finale Jahrgang dieser als Forward Look berühmt gewordenen Modellgeneration, war mit 67.980 Exemplaren der populärste Vertreter der frisch durch den Fury entthronten Belvedere-Reihe.

„Amerikanische Autos haben mich schon immer interessiert und fasziniert. Ganz besonders die aus den 50ern. Die Formen, die Panoramascheiben und diese riesigen Heckflossen sind einfach nur toll. Ende der 80er fing ich dann an, die Annoncen in den speziellen Autozeitungen zu studieren. Ich hatte mich auf kein spezielles Modell festgelegt, es sollte aber etwas mit Flossen sein. Die meisten Wagen waren finanziell unerreichbar, doch dann entdeckte ich eine Anzeige der amerikanischen Andrews Motor Company. Ein schöner Plymouth Belvedere mit großen Heckflossen!“, erzählt Roland. Nach Kontaktaufnahme via Telefon oder Fax in diesen Vor-Internet-Zeiten erfuhr er, dass der Wagen schon auf dem Weg zu einem Importeur aus Norderstedt sei.

Ein echtes Cali Car mit heilem Glas und allen Zierleisten sowie kaum Rost, dafür aber verbranntem Interieur. „Ich unterschrieb also den Kaufvertrag und war damit stolzer Besitzer eines amerikanischen Autos aus den Fifties.", berichtet Roland weiter, "Bei der Abholung im Dezember 1990 versicherte mir der Importeur, dass alles getan wurde, damit ich sicher mit dem Wagen in meinen damaligen Wohnort Neuss zurückfahren konnte. Aber nach einigen Kilometern, es war ja schließlich Winter und mir war kalt, stellte ich die Heizung an..." Blöde Idee. Durch die kalifornische Hitze und Trockenheit hatte sich eine Gummimembran in Wohlgefallen aufgelöst, und das heiße Wasser hatte ergoss sich in den Fußraum. Die Scheiben beschlugen von innen, und durch den Frost vereisten sie natürlich auch. Nach der dadurch verursachten unfreiwilligen Pause ging es dann auf die Autobahn.

Hier blieb der Wagen dann alle paar Kilometer stehen, bis er überhaupt nicht mehr ansprang – ausgerechnet abends auf einem Abschnitt ohne Standstreifen. Glücklicherweise gab es einen nahen Autohof, wo der Elektriker den Wagen hinschieben und abstellen konnte. Mit den ihn begleitenden Eltern ging es dann zurück ins heimische Neuss, um am nächsten Tag samt Mietanhänger abermals nach Wildeshausen auszurücken. „Keine fünf Kilometer nach dem Aufladen wurden wir von der Polizei angehalten. Der Wagen von meinem Vater durfte den Anhänger so nicht ziehen. Zu schwer. Also wieder zurück nach Neuss. Sämtliche Freunde und Bekannte angerufen. Zum Glück war einer dabei, der einen schweren Jeep fuhr. Damit haben wir den Plymouth dann endlich nach Hause bekommen.“ Richtig mieser Start, was?

Text: Arild Eichbaum

Fotos: Thomas Frankenstein 

 

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