Nach 20 Jahren Pause kommt der Ford Explorer zurück nach Europa

Rückblick Ford Explorer

Nach 20 Jahren Pause kommt der Ford Explorer zurück nach Europa: Rückblick Ford Explorer
Erstellt am 13. Januar 2020

Als der Ford Explorer im 1991er Modelljahr debütierte, war er nicht der erste seiner Art. Der S-10 Blazer, der Jeep Cherokee und Fords eigener Bronco II befanden sich mitten im kompakten SUV-Boom. Die Kombination aus Leistungsfähigkeit, Komfort und passender Größe sichertr sich einen Platz in Millionen von amerikanischen Garagen-Auffahrten. Nachdem Ford seinen brandneuen 2020er Explorer vorgestellt hat, ist es nun an der Zeit, die Geschichte eines der beliebtesten SUVs in Amerika zu zeigen.

Erste Generation (1991-1994)

Der Ford Explorer wurde schnell zum Renner. Die erste Generation des Ford Explorer dauerte von 1991 bis 1994. Er ersetzte den zweitürigen Bronco II. Wie dieser Bronco II basierte er auf dem Ford Ranger Kompakt-Pickup. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger war der Explorer mit zwei oder vier Türen erhältlich, wobei die zweite Option dazu beitrug, Familien anzusprechen. Der Explorer der ersten Generation verwendete den 4,0-Liter-V6 mit 155 bis 160 PS (Made in Cologne) und der Wahl zwischen einer von Ford entworfenen Viergang-Automatik oder einem Fünfgang-Schaltgetriebe von Mazda. Dazu die Wahl zwischen Hinterrad- oder Allradantrieb (opt.). Die erste Generation verkaufte sich im ersten Jahr rund 150.000 mal, über 300.000 Mal insgesamt.

Zweite Generation (1995-2001)

Für seine zweite Generation, die von 1995 bis 2001 dauerte, erhielt der Ford Explorer bedeutende Aktualisierungen, einschließlich mechanischer Verbesserungen und einer aerodynamischeren Front mit abgerundetem Kühlergrill. Das bisherige Fahrwerk wurde durch eine vollständig unabhängige Lang- und Kurzarm-Aufhängung ersetzt. Währenddessen ersetzte die Zahnstangenlenkung die Kugelumlauflenkung.Der 4,0-Liter-V6 blieb, aber die große Neuigkeit war der neue 210 PS starke 5,0-Liter-Windsor V8 im Jahr 1996 mit einem optionalen Permanent-Allradantrieb an. Nur ein Jahr später wurde ein 4,0-Liter-V6 mit mehr Leistung mit einer Fünfgang-Automatik hinzugefügt. Im selben Jahr bekam der V8 neue Köpfe für eine kleine Leistungssteigerung. Der Absatz erreichte im Jahr 2000 mit 445.000 Einheiten ein Allzeithoch.
Um die Jahrhundertwende machte der Explorer wegen seinen defekten Firestone-Reifen und zahlreichen Überschlägen mit 271 Todesfällen Schlagzeilen. Bis zu 23 Millionen Reifen wurden sowohl von Firestone als auch von Ford zurückgerufen.

Dritte Generation (2002-2005)

Die dritte Generation dauerte nur von 2002 bis 2005. Zu diesem Zeitpunkt erhielt er sein grundlegendes Design nicht mehr vom Ranger, was eine umfassende Neugestaltung bedeutete. Die völlig neue Plattform bot eine Allrad-Einzelradaufhängung vorne und hinten, die zur weiteren Verbesserung der Fahrqualität beitrug. Die Einzelradaufhängung hinten erlaubte eine optionale dritte Reihe für sieben Passagiere, die geräumiger war als bei anderen mittelgroßen SUVs. Der 4,0-Liter-V6 (210 PS) blieb, der 5,0-Liter-V8 wurde jedoch durch einen 4,6-Liter-SOHC-V8 mit 230 PS und Fünfgang-Automatik ersetzt. Die zusätzliche V8-Leistung in Kombination mit der Karosseriekonstruktion ermöglichte es diesem Explorer, 3,2 Tonnen zu ziehen. Nach dem Modelljahr 2002 war das Schaltgetriebe nicht mehr verfügbar.
Im Jahr 2003 verwendete Lincoln die Explorer-Plattform und einen Großteil seiner Karosserie, um den Aviator auf den Markt zu bringen, dieser war aber nie ein großer Erfolg und wurde nach 2005 eingestellt. Im Jahr 2005 präsentierte Ford ein neues Konzept - eine Pickup-Variante namens Explorer Sport Trac mit vier Türen, einem längeren Radstand und einer 4,2-Fuß-Ladefläche. Neben dem Abschied des Explorers von einer zweitürigen Variante verabschiedete sich der SUV auch von seinen herausragenden Verkaufszahlen. Im Jahr 2002 war der Explorer mit 433.847 Verkäufen nach wie vor erfolgreich. Im Jahr 2005 gingen die Verkäufe von drei Jahren zuvor jedoch um 45 Prozent auf nur 239.788 Einheiten zurück.

Vierte Generation (2006-2010)

Zwischen 2006 und 2010 war der Ford Explorer in der vierten Generation, der dem Vorgänger zwar ähnlich aussah, aber eine überarbeitete Vorderachse und Querträger für einen steiferen Rahmen hatte. Der 4,6-Liter-V8 kam mit einem neuen Drei-Ventil-Kopf und nun 292 PS und arbeitete mit einer Sechsgang-Automatik. Zu den verbesserten Sicherheitsmerkmalen gehörten Himmelairbags und Rollstabilitätskontrolle. Auch die Innenraumqualität hat sich spürbar verbessert, doch das schien die Kunden nicht anzusprechen. Im Jahr 2006 gingen die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 179.229 zurück, und bis 2010 gingen die Verkäufe auf 60.687 zurück. Dies war vor allem auf die schwache US-Wirtschaft und die Nachfrage der Verbraucher nach kleineren, sparsameren Fahrzeugen zurückzuführen. Das Allzeittief des Explorers von 52.190 Verkäufen wurde im Jahr 2009 verzeichnet - ungefähr ein Zehntel dessen, was vor neun Jahren am höchsten war. Apropos Zehntel: Der auf dem Explorer basierende Mercury Mountaineer verkaufte 2010 peinliche 5.791 Einheiten, was zusammen mit dem Rest der Marke Mercury zum Niedergang führte. Der Explorer Sport Trac debütierte 2007 und erhielt erstmals eine V8-Option. Leider sank der Absatz 2008 aufgrund der schlechten Konjunktur unter 100.000 Einheiten und wurde 2010 eingestellt.

Fünfte Generation (2011-2019)

Die fünfte Generation des Explorers war von 2011 bis 2015 auf dem Markt. Zum ersten Mal überhaupt startete der Explorer auf einer FWD- / AWD-Plattform, die mit dem Ford Flex geteilt wurde. Der Antrieb entstammte zum Teil der Taurus-Limousine und bestand aus einem 3,5-Liter-DOHC-V6 (290 PS) sowie Sechsgang-Automatik und Front- oder Allradantrieb. Bald folgte der erste Reihenvierzylinder - ein 2,0-Liter-EcoBoost mit 240 PS, der allerdings nur mit Frontantrieb. Im Jahr 2013 bot Ford den EcoBoost V6 mit 365 PS an, den bisher leistungsstärksten Explorer. Ebenfalls 2013 kehrte der Explorer Sport kehrte zurück.
Mit 135.704 verkauften Einheiten im Jahr 2011 hat der Explorer sein Volumen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Verkäufe stiegen fast jedes Jahr bis zum Höchststand 2017 der fünften Generation von 271.131, was den Explorer zum meistverkauften dreireihigen SUV Amerikas zu machte.

Sechste Generation (2020- )

Der Explorer kehrt in der sechsten Generation zurück auf einer Plattform mit Hinterradantrieb. Die Linienführung des neuen Ford Explorer mit der dynamisch abfallenden Dachlinie steht ganz in der Tradition der Design-Philosophie, die diese Baureihe seit nunmehr 29 Jahren durchgehend auszeichnet. Der neue Explorer bietet mehr Innenraum, Technologie, Leistung und Leistungsfähigkeit als zuvor, bereit, dem Grand Cherokee den Kampf anzusagen, gerade was die luxuriöse Ausstattung, den drei Sitzreihen und Abschleppfähigkeiten bis zu 2.520 kg angeht. Das Top-Triebwerk ist immer noch ein EcoBoost V6 mit 365 PS, diesmal aber ein 3,0-Liter-Motor, der noch mehr Drehmoment bietet als der Vorgänger-3,5-Liter-Motor. Der EcoBoost 2,3-Liter-Vierzylinder mit Turbolader bringt zunächst 300 PS über ein 10-Gang-Automatikgetriebe auf die Hinterräder.

Jetzt, in der sechsten Generation – nach 20 Jahren Abwesenheit - kommt der Explorer wieder nach Europa. Allerdings erstmal ausschließlich mit Plug-In-Hybridantrieb. Dafür hat Ford den 3,0 Liter großen V6-Benziner von 350 PS mit einer 100 PS starken E-Maschine und einem 13,1 kWh großen Akku für immerhin 48 Kilometer elektrische Reichweite kombiniert. Zusammen 457 PS und 825 Nm stark, soll dieses Tandem rein rechnerisch dann nur noch 3,4 Liter verbrauchen. Das 5,05 Meter lange, 2,28 Meter breite und 1,78 Meter hohe neue Top-Modell der europäischen SUV-Familie ist zunächst in der Ausstattungsversion "ST-Line" bestellbar. Die Markteinführung ist für März 2020 geplant – für einen Verkaufspreis von 74.000 Euro.

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