Chevrolet Camaro: Klassiker aus bestem Hause

Klasse, Kitsch, Kult und Klassiker: der Camaro kann über 5 Modellgenerationen auf eine wechselvolle Karriere zurückblicken. (Teil 1 1967-1970)

Chevrolet Camaro: Klassiker aus bestem Hause: Klasse, Kitsch, Kult und Klassiker: der Camaro kann über 5 Modellgenerationen auf eine wechselvolle Karriere zurückblicken. (Teil 1 1967-1970)
Erstellt am 22. April 2008

Insidern und Kennern der Szene ist klar: wenn der neue Camaro im Herbst zum Händler kommt, werden die Preise für das Original noch einmal einen heftigen Schub bekommen. AmeriCar.de empfiehlt daher: Wer ohnehin kaufen wollte, sollte es bald tun. Das Übel-Image als Billig-Ami hat er ohnehin längst abgelegt, jetzt winkt vielmehr der Aufstieg in den Auto-Olymp. Grund genug für uns, einen Blick zurück zu werfen...

Sein Comeback feiert der der legendäre Chevrolet voll und ganz zu recht. Denn seine Macher haben über weite Strecken der Modellhistorie immer wieder bewiesen, dass ein schönes Auto nicht teuer sein muss. Gleichzeitig positionierte sich der Camaro – „Closest Thing to a Vette yet!“ - als preiswerte Alternative zur Corvette, was ihm einerseits weltweit eine große Fangemeinde eingebracht hat, andererseits an einem gewissen Imageverlust in den Achtzigern auch nicht ganz unschuldig war. Und so landete mancher Camaro in den Händen von PS-Desperados, die vielleicht in zweifelhafte Anbauteile investierten, aber nur selten in einen Ölwechsel. Die Folgen sind uns allen noch bestens präsent. Dabei hat das Auto dieses Image schon lange abgelegt. Beweise? Camaros der ersten und zweiten Generation – vorzugsweise in Originalausstattung - sind selten und gesucht!

Ford fordert Chevrolet heraus

Die Camaro-Story beginnt nicht erst im Herbst 1966 als der Camaro des Modelljahrs 1967 vorgestellt wird. Nein, ihren Anfang nimmt sie bereits im April 1964 als Ford mit dem Mustang ein bezahlbaren Traumwagen in die Showrooms schickt. Und damit einen Mega-Hit einfährt. Logisch, dass die Antwort von GM nicht lange auf sich warten ließ! Dabei verfügte Chevrolet mit dem Corvair Monza im Mustang-Preissegment bereits über einen Sportwagen. Aber dessen Heckmotor-Konzeption überzeugte die Sportwagen-Fans nicht wirklich. Während Chevrolet im Modelljahr 1967 etwas mehr als 15.100 Monzas verkaufen konnte, ließen sich vom konventionell konzipierten Camaro fast 221.000 Exemplare absetzen.

Der bezahlbare Traumwagen

Kernzielgruppe waren Kunden bis zu 35 Jahre alt, darunter auch Erstkäufer, die gewillt waren ca. 2.500-3.000 Dollar auszugeben. Zum Vergleich: Der Chevy Nova – ein Compact Car – kostete damals ungefähr das Gleiche! Ein Käfer - ohne alles - immerhin auch noch 1.700 Dollar. Der Camaro war also ebenso wie der Mustang ein Auto von dem junge und junggebliebene Menschen nicht nur träumen durften, sie konnten es sich vor allem auch leisten!

Die meisten wollten einen V8!

Auch wenn im Premierejahr 162.100 Kunden die leistungsstärkeren V8-Motoren mit bis zu 375 PS orderten, so tat Chevrolet mit dem 140 PS leistenden 230 ci und dem 155 PS leistenden 250 ci gut daran, auch zwei zahme Sechszylinder im Programm zu haben, für jene Kunden, die eher auf die Optik denn auf Leistung setzten. Immerhin ein Viertel aller Kunden waren Frauen, das Image als Sportwagen wurde jedoch durch sportlich-orientierte RS- und SS-Versionen geprägt, deren 327, 350 und 396 ci Motoren bis zu 375 PS leisteten.

Cabrio und Z-28

Für Frischluft-Fans erschien noch im ersten Jahr gleich eine Cabrio-Variante. Der elegante Viersitzer machte im ersten Jahr ca. 10 % des Gesamtvolumens aus. Erheblich seltener liefen die Performance-Versionen vom Band, die auf Rundstrecke und Dragstrip von sich reden machten. Wie z. B. der 67er Z-28 mit einem nominell 290 PS starken 302 ci-V8, von dem nur 602 Exemplare gebaut wurden. !

Ein Motor teurer als das Auto!

Doch es geht noch seltener: 1969 entstanden auf Initiative von Chevy Händler Fred Gibb 69 sogenannte COPO-Camaros (COPO als Abkürzung für Central Office Production Order, im Gegensatz zu RPO = Regular Production Order), die mit einem rund 500 PS starken ZL-1-Alu-V8 bestückt wurden. Nur hatte Gibb den Markt falsch eingeschätzt, von den georderten 50 Exemplaren konnte er selbst nur 13 verkaufen. Die übrigen gab er an den GM-Vertrieb mit der Bitte zurück, sie über andere Händler zu vertreiben. Kein Wunder: die Motor-Option kostete mit 4.160 Dollar mehr als der Basis-Camaro! Der Endpreis lag letztlich bei über 7.200 Dollar. Das wollte 1969 kaum jemand für einen Camaro ausgeben. Heute liegt der Liebhaberpreis eines solchen ZL-1-Camaros weit im sechsstelligen Bereich!

In ähnlichen Regionen schweben die Baldwin-Motion-Camaros, oder die von Chevy-Dealer und Tuner Don Yenko. Er bestellte 201 weitere COPO-Camaros, allerdings mit 425 PS starkem Grau-Guss 427 ci. Sammlerstücke, die heute wohl nur selten gefahren werden. Aber genau da fängt der Spaß doch erst an. Da reicht auch schon ein schicker 327. Vielleicht mit sportlicher RS- oder SS-Ausstattung! 1970 kam der große Modellwechsel und der Camaro schaute aus, als wäre er auf dem Reißbrett italienischer Edelschmieden entstanden.





Teil 2 der Camaro-Story demnächst hier auf AmeriCar.de

28 Bilder Fotostrecke | Klassiker aus bestem Hause: Klasse, Kitsch, Kult und Klassiker: der Camaro kann über 5 Modellgenerationen auf eine wechselvolle Karriere zurückblicken.(Teil 1 1967 -1970) #01 #02

Passende Themen

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community