Der Kult-Film feiert Jubiläum (1973)

50 Jahre "American Graffiti" - die Autos des Kult-Films

Der Kult-Film feiert Jubiläum (1973): 50 Jahre "American Graffiti" - die Autos des Kult-Films
Erstellt am 19. April 2023

"American Graffiti" ist eine klassische Coming-of-Age-Komödie, die ihre Darsteller in einer Nacht am Ende des Sommers 1962 begleitet. Technisch gesehen waren das die frühen Sechziger, aber kulturell gesehen kann 1962 als das Ende der Fünfziger angesehen werden.

Der Wandel kam schnell, sowohl für Amerika selbst als auch für die Hauptfiguren von "American Graffiti". Die Handlung des Films dreht sich um die frischgebackenen Highschool-Absolventen Steve Bolander (Ron Howard) und Curt Henderson (Richard Dreyfuss), die eine letzte Nacht in ihrer Heimatstadt verbringen, bevor sie am nächsten Morgen einen Flug in Richtung Osten zum College nehmen. Obwohl die Ära zu Ende ging, feiert dieser Film die fünfziger Jahre in voller Blüte.

Als "American Graffiti" im August 1973 in die Kinos kam, sehnte sich Amerika nach den sozialen und politischen Umwälzungen der sechziger Jahre nach einfacheren Zeiten, und der Film heizte die bereits einsetzende Nostalgiebewegung an. Der Film steigerte auch den Bekanntheitsgrad von Autos aus den Fünfzigern, die damals noch nicht einmal zwanzig Jahre alt waren. Die Sammler begannen bereits, die Nachkriegsautos zu schätzen, aber "American Graffiti" steigerte ihre Popularität noch.

Und so wie die Welt 1962 im Umbruch war, so war es auch Amerika im Jahr 1973. "American Graffiti" wurde nur wenige Monate vor dem OPEC-Ölembargo uraufgeführt, das alles verändern sollte. In vielen Städten Amerikas fuhren junge Leute immer noch die "Main Street" auf und ab, wie sie es seit den Fünfziger Jahren getan hatten - doch plötzlich war Benzin teurer und oft unerschwinglich. Genauso wie der Corona-Virus die Straßen säuberte, machte das Ölembargo von 1973 die Straßen der sorglosen Cruiser weitgehend leer.

Auch für den Regisseur und Co-Autor von "American Graffiti", George Lucas, und seine zumeist unbekannten Darsteller standen Veränderungen an. Lucas sollte später die "Star Wars"-Saga ins Leben rufen und zusammen mit Steven Spielberg die "Indiana Jones"-Reihe starten. Die meisten der Filmstars, die "American Graffiti" hervorgebracht hat, haben später eine lange Karriere in Hollywood gemacht. Für Autofans jedoch sind die vielen denkwürdigen Fahrzeuge des Films ein wichtiger Teil seiner anhaltenden Attraktivität. Werfen wir einen genaueren Blick auf einige der automobilen Stars von "American Graffiti".  

1932er Ford 5-Window Coupe

John Milner (Paul Le Mat) war mit seinem 1932er Ford 5-Window Coupe der lokale König der Straße, ein Hot Rod, der lange Zeit das schnellste Auto im Ort war. Milners Coupé war perfekt besetzt - der 1932er Ford ist die Hot-Rod-Ikone schlechthin, das Fahrzeug, mit dem Ford erschwingliche V8-Leistung für die breite Masse brachte. Der Ford Flathead-V8 ließ sich sehr gut aufrüsten, um die Leistung zu steigern, und das schlichte, aber elegante Styling des 32er sah mit oder ohne Kotflügel großartig aus. Für "American Graffiti" wünschte sich George Lucas ausdrücklich ein 1932er Coupé mit gechopten Dach. In den späten Fünfzigerjahren wurde der V8-Motor mit flachem Kopf größtenteils durch modernere V8-Motoren ersetzt. Der Motor in Milners Auto ist ein 1966er Chevrolet 327 ci V8, der mit den Teilen aus dem Zubehörmarkt ausgestattet ist. Obwohl der Motor für 1962 zu neu war, wirkte er nicht deplatziert. Im Jahr 1962 war Milners Stil des selbstgebauten Hot Rods gerade dabei, in Ungnade zu fallen, als die Detroiter Autohersteller immer leistungsstärkere Hochleistungsfahrzeuge in immer größeren Stückzahlen produzierten - ein Trend, der sich mit dem Aufkommen des Muscle-Car-Wahns im Jahr 1964 noch verstärken sollte. Die prominente Rolle von Milners Deuce Coupé in "American Graffiti" trug dazu bei, das Interesse an traditionellen Hot Rods wiederzubeleben.

1958er Chevrolet Impala

Steve Boland (Ron Howards) war ein ehemaliger Highschool-Klassensprecher mit einem Auto, das seinem Status als "Big Man on Campus" angemessen war. Obwohl er oft im Schatten der Tri-Five Chevys (1955-'57) steht, ist der 1958er Chevrolet Impala seit langem ein Favorit der Customizer. Der Impala debütierte 1958 als Vorzeigeauto, das das Prestige von Chevy steigern sollte - und das tat er auch. Ein serienmäßiges 1958er Impala-Coupé hatte eine tief heruntergezogene Dachlinie und dramatisch geformte Karosserieformen, die es wie eine Sonderanfertigung direkt aus dem Ausstellungsraum erscheinen ließen. Steves Auto ist ein gutes Beispiel für einen leicht modifizierten Impala, wie er zu dieser Zeit üblich war. Die Motorenauswahl für den 1958er Impala reichte von Chevys 145 PS starkem Stovebolt-Sechszylinder bis hin zu einem 315 PS starken 348-ci-V8. Steves Freund Terry "Toad" Fields (Charles Martin Smith) ist für den größten Teil des Films mit dem Impala betraut (obwohl er in seiner ersten Szene beim Einparken seines Vespa-Rollers gegen eine Mülltonne fährt) und behauptet, er habe einen 327er mit sechs Stromberg-Vergasern. Chevy bot den 327-ci-V8 erst 1962 an. Es wäre möglich, dass Steve die Motoren ausgetauscht hat, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass Toad nur ein Märchen erzählt hat...

 

1955 Chevrolet One Fifty

Chevrolet hatte lange Zeit im Schatten der Leistung des Ford Flathead V8 gestanden, aber das änderte sich mit der Einführung des Chevy Small Block V8 im Jahr 1955 für immer. Der neue V8 lieferte eine gute Leistung, die in den Händen eines Hot Rodders noch weitaus höher ausfallen konnte. Der 265-ci-V8 leistete 162 PS in Fahrzeugen mit Handschaltgetriebe oder 180 PS mit der Powerglide-Automatik. Außerdem waren die neuen Karosserien von Chevrolet niedriger und moderner. Der 1955er Chevy war ein Verkaufsschlager und wurde schnell zum Liebling von Hot Roddern, Rennfahrern und Sammlern. In "American Graffiti" rollt Bob Falfa (Harrison Ford) in einem robust aussehenden, stark modifizierten 1955er Chevrolet One Fifty Zweitürer in die Stadt, um Milners Status als König der Straße herauszufordern. Dieser One Fifty war so ziemlich der billigste und leichteste Chevrolet und daher die beste Wahl für einen Straßenrennfahrer, dem Leistung wichtiger war als Komfort. Zwei der 1955er Chevrolets, die für die Dreharbeiten zu "American Graffiti" verwendet wurden, waren bereits in "Two-Lane Blacktop" von 1971 zu sehen. Diese Autos hatten modernere Chevrolet-Big-Block-Motoren, und es ist wahrscheinlich, dass Falfa einen späteren Chevy-Motor in sein Auto eingebaut hätte.

 

1951er Mercury

Der von Richard Dreyfuss gespielte Curt Henderson wird gezwungen, als Beifahrer in einem umgebauten Mercury-Coupé aus dem Jahr 1951 mit Mitgliedern der "Pharaohs", einer Bande jugendlicher Greaser, mitzufahren. So wie der Ford von 1932 der Inbegriff des Hot Rod ist, sind die Mercurys von 1949-'51 die herausragenden Custom Cars. Sie erfreuten sich schnell großer Beliebtheit bei "Lead Sled"-Customizern, die sie tiefer legten und individuelle Karosseriearbeiten vornahmen - vor allem das Dach abschnitten. Diese Modifikationen verwandelten die etwas spießigen Mercurys in schnittige, unheimlich aussehende Cruiser. Bei diesen "Lead Sled"-Custom Cars ging es fast immer mehr um Stil als um Leistung; der serienmäßige Mercury von 1951 verfügte über eine verlängerte Version des Flathead-V8-Motors von Ford mit 255,4 ci und 112 PS. Der 1951er Mercury, der in "American Graffiti" verwendet wurde, wurde für den Film in nur wenigen Wochen umgebaut. Die Karosserie wurde kurzerhand um 4 Zoll gekürzt, wobei die serienmäßige Heckscheibe einfach in die Karosserie geschoben wurde, anstatt sie auszuschneiden, und der hintere Teil des Dachs wurde überarbeitet, um eine fließendere Form zu erhalten. (Mecum)

 

1958er Edsel Corsair

Die Cheerleaderin Laurie Henderson (Cindy Williams) war sowohl Steves Freundin als auch Curts Schwester. Sie fuhr eine 1958er Edsel Corsair Hardtop-Limousine. Der Corsair stand in der Edsel-Hierarchie nach dem Citation an zweiter Stelle. Er teilte sich ein Fahrgestell mit Mercury und hatte einen großen 410-cid V8 mit 345 PS.

 

1956er Ford Thunderbird

Das schöne blonde mysteriöse Mädchen (Suzanne Somers), das Curt im Laufe des Films aufzuspüren versucht, fährt einen weißen 1956er Ford Thunderbird. Der T-Bird war die Antwort von Ford auf die Chevrolet Corvette, aber er war kein reiner Sportwagen. Er war besser ausgestattet und komfortabler als die relativ spartanische Corvette - und damit ein besseres Auto für eine begehrte, aber schwer zu fassende Blondine. Für 1956 wurde der Basismotor des Thunderbird, ein 292-ci V8 mit 202 PS, durch einen 312-ci V8 mit 215 PS oder 225 PS ergänzt. (Mecum)

 

 

 

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