Die Pickups der Ford F-Serie feiern in 2023 ihr 75-jähriges Jubiläum. Wohl kein anderer amerikanischer Pickup hat eine solche Geschichte und starke Verkaufserfolge wie der Ford Pickup der F-Serie. AmeriCar.de blickt zurück auf ein Dreiviertel-Jahrhundert Fahrkultur.

1. Generation (1948-1952)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte Ford sofort mit beiden Beinen auf dem Markt stehen. Die erste F-Serie, die als F-Series Bonus Built Trucks bekannt war, umfasste alles vom einfachen Halbtonner F-1 bis hin zum F-8 mit Fahrerhaus, der von Müllwagen bis hin zu Abschleppwagen eingesetzt wurde. Ford nutzte diese Methode des "Lkw für alle" für die Vermarktung künftiger Generationen der F-Serie.

2. Generation (1953-1956)

Das ikonische Design und die Umstellung von Ford auf die klassische Namensgebung sollten die zweite Generation der F-Serie prägen. Der F-1 war nun der F-100, während die F-2- und F-3-Trucks in der F-250-Reihe zusammengefasst wurden. Größere Fahrzeuge wurden in die Ford-Nutzfahrzeugabteilung verlagert, und auf der Verbraucherseite begann Ford mit der Einführung von Annehmlichkeiten wie Armlehnen, Sonnenschutz, Radio und höherem Innenraumkomfort. In Anbetracht der luxuriösen Lastwagen von heute war dies ein weiter Weg, aber es war ein Anfang. Ein Small-Block-V8-Motor wurde 1954 in die F-Serie eingeführt und ersetzte den Flathead-Motor.

3. Generation (1957 - 1960)

Unter der Motorhaube änderte sich nicht viel, aber Ford begann, der F-Serie ein kantigeres, breitschultrigeres Aussehen zu geben, das den Pickup der F-Serie bis heute prägen sollte. Diese Generation markiert auch die Einführung des werksseitigen Allradantriebs, den wir heute als selbstverständlich ansehen, der aber in den 1950er Jahren einzigartig war. Ohne die 1959er F-Serie gäbe es heute keinen Ford Raptor.

4. Generation (1961 - 1966)

Die dramatischste Veränderung für den Verbrauchermarkt vollzog Ford in der 4. Generation der F-Serie mit der Einführung der berühmten Twin I-Beam-Aufhängung, der Doppelkabine und der Ranger-Variante. Durch die Abkehr von der traditionellen Starrachse wurde der Twin I-Beam direkt an die Verbraucher und nicht an Bauunternehmer oder andere gewerbliche Nutzer vermarktet. Der Slogan war einfach: "Arbeitet wie ein Lkw, fährt wie ein Pkw". Um die F-Serie noch lebenswerter zu machen, führte Ford 1965 den F-250 Crew Cab ein, den ersten viertürigen Pickup des Blue Oval. Im Jahr 1966 wurde die Ranger-Ausstattung eingeführt, die Luxusmerkmale wie Teppichboden, Klimaanlage, Servobremsen und Servolenkung enthielt, die in den Pickups dieser Zeit nicht zu finden waren.

5. Generation (1967-1972)

Das Design der 5. Generation der Ford F-Series nahm eine weitere große Wende und erhielt einen noch kantigeren Look, der durch den in großen Blockbuchstaben auf der Motorhaube geschriebenen Namen F O R D vervollständigt wurde, was Ford auch heute noch tut. Im Innenraum wurde die Fahrerkabine in Bezug auf die Materialien, aber vor allem in Bezug auf das Platzangebot mit vier zusätzlichen Zentimetern Schulterfreiheit aufgewertet. Dies markierte den Beginn der immer größer werdenden Pickups.

6. Generation (1973 - 1979)

Obwohl das Styling aktualisiert wurde, tat sich unter dem Fahrgestell oder der Motorhaube der 6. Generation. Das wichtigste Ereignis dieser Generation war die Einführung des Namens F-150 in die Auftragsbücher. Im Jahr 1978 aktualisierte Ford den F-150 mit eckigen Scheinwerfern und einem einteiligen Grill.

7. Generation (1980-1986)

Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt aktualisierte Ford das Fahrgestell mit der siebten Generation der Ford F-Serie. Das bedeutete ein besseres Fahrverhalten, mehr Nutzlast und Anhängelast sowie eine bessere Balance im Fahrverhalten. Das Styling wurde noch eckiger, mit eckigen Scheinwerfern, eckigem Kühlergrill und vielem mehr. Insgesamt waren fünf Karosserievarianten erhältlich, was den Beginn des Trends markierte, für jeden etwas anzubieten.

8. Generation (1987-1991)

Ford verzichtete bei der achten Generation auf den eckigen Kühlergrill und die Scheinwerfer zugunsten eines moderneren Aussehens, aber die Technik unter der Haut wurde vom Modell 1980 übernommen. ABS hielt in dieser Generation Einzug, zusammen mit einer Reihe neuer Motoren, die mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung arbeiteten.

9. Generation (1992-1996)

Obwohl die Modernisierung des Äußeren fortgesetzt wurde, blieben das Motorenangebot und das Fahrgestell der neunten Generation der F-Serie weitgehend unverändert. Es war das letzte Modell der F-Serie mit quadratischem Grundriss, und es war das erste Mal, dass der F-150 "Lightning" Performance Truck sein Debüt feierte. Da Sport-Trucks in den 1990er Jahren in aller Munde waren, ist dies nicht weiter verwunderlich, aber es war einmalig, einen Sport-Truck mit Werksunterstützung von der Blue Oval Crew zu sehen.

10. Generation (1997-2003)

Für die "moderne" Ära der F-Series Trucks steht die 10 Generation. Nicht nur, dass Ford das kantige Styling zugunsten eines geschwungenen und gestylten Aussehens komplett über Bord warf, auch das Fahrgestell wurde zum ersten Mal seit 1980 komplett überarbeitet! Dieser Pickup bot Dinge wie CD-Wechsler, beheizbare Sitze und verbesserte Stereoanlagen, die typischerweise bei SUVs dieser Zeit und nicht bei Pickup angeboten wurden. Der gesamte Pickup wurde autoähnlicher, alltagstauglicher und lebenswerter. Ford hatte einen Riesenerfolg gelandet und definierte die nächsten 20 Jahre den Pickup nicht nur von Ford, sondern von allen Herstellern neu.

11. Generation (2004-2008)

Wenn die 10. Generation den Pickup für den täglichen Gebrauch einführte, so hat das Modell der 11. Generation hat dieses Konzept völlig über den Haufen geworfen: Die unbestreitbare Legacy-Generation ist deutlich breiter, höher und länger, wuchs die F-Serie in jede Richtung. Dennoch war das gesamte Erlebnis einfacher zu fahren und ähnelte mehr einem Auto als je zuvor. Fords modulare V8-Motoren, sowie der Triton V10, waren in dieser Generation verfügbar, und der Zubehörmarkt begann wirklich zu begreifen, wie sehr die Leute ihre Trucks individualisieren wollten.

12. Generation (2009-2014)

Größer, höher und breiter. Der F-150 wurde in der 12. Generation noch größer und bekam endlich einen völlig neuen V8-Motor: den Coyote. Neben dem Coyote führte Ford 2011 auch den viel gefeierten Raptor ein. Obwohl wir diese hyperfokussierten Off-Road-Bestien heute als selbstverständlich ansehen, war dies das erste Mal, dass jemand einen Trophy-Truck für die Straße gebaut hat. Ein Konzept, das bald von allen Herstellern kopiert wurde. Außerdem wurde in dieser Generation das Ecoboost-Konzept eingeführt, mit dem sich Ford von den V8-Motoren ab- und den Turbomotoren mit kleinem Hubraum zuwandte.

13. Generation (2015-2020)

Für die 13. Generation des F-150 wurde eine fortschrittliche Konstruktion mit Aluminiumpaneelen über einem starren Stahlrahmen eingeführt, um 750 Pfund einzusparen. Die Luxusausstattungen wurden in Bezug auf Inhalt und Preis auf ein stratosphärisches Niveau gehoben, während Ford die Ecoboost-Motoren weiter verfeinerte, um mehr und mehr Leistung zu erzielen. Der Raptor dieser Generation leistete über 500 PS und seine Vorherrschaft auf dem Lkw-Markt war absolut zementiert.

14. Generation (2021- )

Erstmals gibt es bei Ford für den Pickup eine elektrischen Unterstützung. Sein 3,5-Liter-V6-Motor mit zwei Turboladern ist mit einem 48 PS starken Elektromotor verbunden, der im Getriebe steckt. Damit sollen kurze Strecken ohne fossile Brennstoffe zurückgelegt werden können. Die Kraft des Autos wandert über eine Zehn-Gang-Automatik entweder auf die hinteren Räder, als Option aber auch auf alle vier. Neben dem Hybrid gibt es außerdem noch ein Dieselaggregat mit sechs Zylindern sowie drei V6-Benziner und einen großen V8.

Dann bringt Ford den Lightning zurück, allerdings kein Performance Truck sondern ein voll elektrischer Pickup. Der Ford F-150 Lightning hat 563 PS und 1.050 Nm Drehmoment - mehr als jeder andere F-150 jemals - und eine Beschleunigung von 0 bis 60 Meilen pro Stunde im mittleren 4-Sekunden-Bereich, wenn er mit einer Batterie mit erweiterter Reichweite ausgestattet ist.

Zur Feier des 75-jährigen Bestehens der F-Serie stellt Ford die 2023er F-150 Heritage Edition 2023 - eine moderne Interpretation der zeitlosen zweifarbigen Außenlackierung aus den 1970er und '80er Jahren, die den klassischen Stil mit der herausragenden Haltbarkeit, Leistungsfähigkeit und Technologie kombiniert, die F-150-Kunden heute so schätzen.