Happy Birthday

40 Jahre Ford Mustang III

Happy Birthday: 40 Jahre Ford Mustang III
Erstellt am 13. Juli 2018

Am 17. April 1964 sorgte ein Fahrzeug namens Ford Mustang für Furore! Der Mustang war damals der Vorreiter einer neuen Fahrzeug-Kategorie, den sogenannten Pony Cars. Die dritte, wesentliche Umgestaltung in der Geschichte des Ford Mustangs kam im Juli 1978 zum 1979er Modelljahr. Ford stellte eine schnittiges, europäisch inspiriertes Pony Car, das auf der “Fox”-Plattform basierte, auf der auch der Ford Fairmont und der Mercury Zephyr aufbauten.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern kam der Mustang III mit einer abgeschrägten Front. Das neue Modell war in der Länge und beim Radstand um vier Zoll (10 cm) gewachsen. Und obwohl es ein größeres Auto mit einem geräumigen Innenraum war, wog der neue Mustang rund 100 kg weniger, dank einer verbesserten Karosseriestruktur und der Verwendung von leichtgewichtigeren Materialien.

Bei den Motorisierungen standen den Kunden 1979 ein 2,3-Liter Vierzylinder mit und ohne Turboaufladung (88 bzw. 140 PS), ein 2,8-Liter-V6 (109 PS), ein 3,3-Liter Reihensechszylinder (91 PS) sowie ein 140-PS starker 5,0-Liter V8 zur Auswahl. Letzterer wurde 1980 von einem ökonomischeren 118-PS starken 255-ci V8 ersetzt. Das Fahrwerk kam vorne mit einer McPherson-Einzelradaufhängung und hinten mit der klassischen Starrachse, die jetzt an Schraubenfedern und Längslenkern aufgehangen war. Eine spezielle Rad-Reifenkombination mit geschmiedeten Alu-Felgen kam mit Michelin TRX-Sicherheitsreifen, die sich nicht durchsetzen konnten.

Einige mussten sich damals erst an das neue Design gewöhnen, aber schließlich nahmen sie das Modell als Mustang an und Ford konnte im ersten “Fox”-Modelljahr über 370.000 Fahrzeuge absetzen. Im Premierenjahr des Mustang III führte das Pony Car als Pace Car das Feld der NASCAR Rennwagen in Indianapolis an, von dem Ford eine limitierte Sonderserie anbot.

Bis 1981 gab es keine signifikanten Änderungen an dem Mustang. Lediglich der Turbo Vierzylinder verschwand aus dem Motorenangebot und neue Abgasvorschriften sorgten für eine Leistungsdiät beim 255-ci-V8 auf 115 PS.

Doch im Jahr 1982 kam der “Boss” zurück: Nach zwölfjähriger Abwesenheit war der Mustang als GT erhältlich, der den Cobra ersetzte und unter dessen Haube ein 157 PS starker High-Output 302 ci-V8 mit dem leistungsstärksten Motor seit 1971 steckte. Analog zu dem Appendix GT bezeichnete Ford fortan seine Modelle mit den Kürzeln L, GL und GLX.

1983 belebte Ford das Mustang Cabriolet. Zehn Jahre mussten die Mustang-Fans auf die Freude des offenen Fahrens verzichten, nun gab es ein Convertible zum stolzen Preis von 12.467 Dollar beim GLX bzw. 13.479 $ als GT. Premiere feierte der 232-ci-V6 mit 112 PS, der die Basismotorisierung beim GLX-Cabriolet bildete. Top-Motorisierung war natürlich der im GT serienmäßige 302-ci-V8 mit nun gesteigerten 175 Pferdestärken...

Bereits im letzten Teil sind wir auf die sogenannten Fox-Body-Mustangs ab Modelljahr 1979 eingegangen, die erfolgreich die Zeit nach den Ölkrisen überlebt haben, und somit nichts mehr der Performance des Pony Cars im Wege stand. Und so verpassten die Ford-Ingenieure dem Stang anstelle eines Zweifach- einen Vierfachvergaser und steigerten die Leistung auf 175 PS. Dementsprechend verpassten sie dem Pony auch bessere Reifen und Bremsen.

Doch das war noch lang nicht alles. Denn eine kleine Gruppe Techniker arbeitete derweil an einer speziellen Kleinserie des 84er Mustangs, SVO genannt. SVO stand für Special Vehicle Operations und diese Jungs sorgten für Aufruhr im Mustang Lager. Denn der SVO-Stang kam mit einem 175 PS starken 2,3-l-Vierzylinder-Turbo, Sportfahrwerk, heruntergezogener Front statt Grill, mit Nebelscheinwerfern und einem doppelten Heckspoiler.

Neben dem SVO Modell produzierte Ford einen weiteren Limited-Edition Mustang. Das 20th Anniversary Modell, das es als Coupe und Cabriolet nur in „Oxford White“-Weiß mit „Canyon Red“-rotem Interieur und wahlweise mit Vier- oder Achtzylinder gab. Rund 5.260 20th Anniversary GTs und 454 Turbo-Modelle wurden gebaut.

Die Leistung der Mustangs wuchs in den nächsten Jahren stetig, 1985 erhielt der Mustang einen 5.0-Liter High Output V8, der mit einem Schaltgetriebe gekoppelt 210 PS leistete. Dabei half das neue Quadra-Shock Fahrwerk hinten für ein besseres Fahrverhalten bei starker Beschleunigung. Der 5.0-Liter V8 kam bei den Kunden so gut an, dass das Ende der SVO Mustangs bedeutete. 1986 bekamen der V6 und der V8-Motor anstelle des bislang verwendeten Zentraleinspritzung (Throttle Body) eine sequenzielle Multiport-Benzineinspritzung.

In 1987 war es Zeit für ein Update und die Ford-Leute präsentierten auf der überarbeiteten Fox-Plattform einen Face-gelifteten Mustang mit sogenannten „Aero-Look” Designelementen. Von nun an saßen die Scheinwerfer aerodynamischer in der Front. Der 5.0-Liter-V8 produzierte mittlerweile 225 PS, der V6-Motor wurde überraschenderweise gecancellt. Im Jahr darauf hatte Ford dazu die T-Rood-Option aus dem Programm genommen.

Die Verkaufszahlen des Mustangs waren nicht überzeugend und die Ford-Leute mussten sich etwas Neues einfallen lassen. Nachdem Ford einen Vertrag mit Mazda zum Bau des Mazda 626 und MX-6 in dem neuen Werk ausserhalb von Detroit geschlossen hatte, kam die Idee auf, den nächsten Mustang auf der gleichen Frontantriebs-Plattform zu bauen. Doch als die Nachricht die Runde machte, dass der „All-American Mustang“ auf Basis eines japanischen Autos entstehen und dann auch noch mit Frontantrieb und ohne V8 kommen sollte, hielten es nur wenige für einen schlechten Scherz. Die Aufregung in der Enthusiasten-Szene war groß, und diese erreichte es, dass der nächste Mustang als Hecktriebler weiterleben sollte und stattdessen ein gewisser Ford Probe auf Basis des Mazdas entstand.

Während der ganzen Aufregung um den japanischen Mustang-Nachfolger hatte Ford anscheinend vergessen, dass 1989 das Jahr des 25th Anniversary war, und in diesem Modelljahr kein Sondermodell herausgebracht. Stattdessen bekamen alle zwischen dem 17. April 1989 and 17. April 1990 gebauten Mustangs unterhalb des „Running Horse“ auf dem Armaturenbrett einen „25 Years”-Schriftzug. Ein Sondermodell gab es aber schließlich dennoch, wenn auch als 90er Modell. Es handelte sich dabei um ein „Emerald Green“-farbenes GT Cabriolet mit weißen Lederinterieur, das 3.837 mal gebaut wurde.

In den frühen 90er Jahren bildete sich in der Ford Motor Company eine Gruppe von Performance Enthusiasten, die die Idee hatten, einen leistungsgesteigerten Mustang aus Teilen des Lagers von Ford Motorsport (jetzt Ford Racing Performance Parts) aufzubauen. Und wie beim SVO Mustang wollte diese Gruppe einen Wagen auf die Räder stellen, der die sportlichen Mustang Fans ansprechen sollte.

Diese Gruppe mit Mitarbeitern aus dem Marketing, Technik und Produkt-Entwicklung nannte sich intern „Special Vehicle Team“, abgekürzt SVT. Dieses Team stellte 1993 das limitierte Serienmodell des Mustang Cobra vor und setzte damit den Grundstein für eine Reihe an Performance Fahrzeugen bis hin zum heutigen von SVT entwickelten Shelby GT500. Der neue Cobra wurde mitten im Modelljahr eingeführt. Sein 5.0 Liter V8 leistete bis zu 235 PS, während der reguläre V8 auf 200 PS begrenzt wurde. Der Cobra kam mit einem verbesserten Motor, dank der Entwicklungen von Ford Tuner Jack Roush, sowie mit für diese Zeit riesigen 245/45ZR17 Goodyear Eagle Reifen. 4.993 Fahrzeuge konnte Ford in einem halben Jahr von dem SVT Cobra verkaufen.

Für das 1993er Modelljahr gab es zwei weitere Limited Edition Mustangs: Ein gelbes LX 5.0L Convertible mit weißem Interieur (1.419 mal gebaut) und ein weißes Convertible (1.460 mal gebaut) waren mit Beginn des Modelljahres verfügbar. Doch auch diese Modelle konnten nicht darüber hinweg trügen, dass das Basic Design des Mustangs schon ein paar Jahre, genau 14 Jahre, nicht mehr verändert worden war, viel Arbeit kam auf die Ford Leute zu...

 

 

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