Happy Birthday!

Amerika's Fernbus No.1: Greyhound wird 100 Jahre

Happy Birthday!: Amerika's Fernbus No.1: Greyhound wird 100 Jahre
Erstellt am 7. Januar 2015

Täglich fahren 5.000 Busse 15.000 Orte der USA, Mexiko und Kanada an und legen dabei täglich eine Strecke von 180.000 km zurück. AmeriCar wirft einen Blick auf die 100-jährige Geschichte von Amerika's Fernbus No.1:

 

 

 

1914: Der schwedische Einwanderer Carl Erik Wickman war als Minenarbeiter in Hibbing, Minnesota tätig. Viel Geld war als Minenarbeiter nicht zu verdienen; so suchte er nach einer neuen Geschäftsidee: Er kaufte sich einen Bus und gründete eine Verbindung ins wenige Meilen entfernte Städtchen Alice, wo es Freudenmädchen gab. Die Jungs aus Hibbing zahlen nur 25 Cent im Bus nach Alice und der Dollar rollte. Die Gewinne investierte er in weitere Busse. Um Streit mit den örtlichen Taxi-Unternehmern zu vermeiden, beteiligte er sie am Unternehmen und gründete die "Mesaba Transportation Company".

In den 20er Jahren entstand eine Vielzahl an regionalen Buscompanies die für ihre Region die Exklusivrechte besaßen. Wer Langstrecken reisen wollte war auf diese angewiesen. Allerdings führte mangelnde Abstimmung der einzelnen Companies zu langen Wartezeiten an den Busbahnhöfen.

 

 

 

1927 hatte die Firma "Yellow Way" die erste Transkontinentale Busverbindung von New York nach San Francisco eröffnet. Dies gab Wickman Anstoß zur Idee, die gesamten USA mit einem flächendeckenden Busnetz zu bedienen. Eilig schloss Wickman eine Vielzahl an Kooperationsverträgen mit den früher regional operierenden kleinen Buscompanies: Ziel waren durchgängige Fahrpläne. Der Erfolg seines Konzeptes gab ihm Recht, so dass er bald finanziell in der Lage war, auch regionale Buscompanies und deren Fuhrpark komplett aufzukaufen, um sie in sein Busnetz zu integrieren.

 

 

Ende der 30er Jahre umfasste seine Flotte 1800 Busse, und die Firma wurde zur legendären Greyhound Company. Aufgrund der großen Anzahl an Bussen, gab es nicht nur Rabatt auf Fahrzeuge, sondern auch Ersatzteile und Sprit konnten erheblich billiger eingekauft werden. Auch das Umfeld des bald flächendeckenden Greyhoundnetzes wurde genutzt; so wurden der Kurierdienst "Package Express", und die "Post-House" Imbisskette entlang der Greyhound Routen gegründet.

 

 

Auch ins Geschäft der Kongresse und Veranstaltungen stieg Greyhound ein. Hier ließ sich mit der Menge an teilnehmenden Personen Einiges verdienen, - sei es im Transport wie auch hinsichtlich der Ausrichtung der Veranstaltung, der Übernachtung und des Essens. Greyhound beteiligte sich in den 4oer Jahren auch an Eisenbahngesellschaften und erreichte Gewinne im Warentransport und konnte diese so kontrollieren. Heute hat Greyhound mehr als 2oo Tochtergesellschaften, die in einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen tätig sind. Die Palette reicht von Versicherungen, Duty Free Shops, Restaurantketten, Geflügelfarmen, hin zu Erdöl-Bohrtürmen, Seifenfabriken, Konservenherstellern, Leasingfirmen und Showagenturen. Was an Geschäftszweigen unlukrativ ist, wird kurzerhand abgestoßen.

Die Greyhound Busse sind das Aushängeschild der Firma, und diesen Geschäftszweig mochte man trotz gewisser Probleme ungern aufgeben. Der knallharte Preiskampf der US-Airlines ab Beginn der 8oer Jahre führte zu einem Preisverfall bei Langstrecken-Tickets.

 

 

 

In Folge dessen kam es ab den 8oer Jahren zu erheblichem Passagier-Schwund auf Greyhound-Langstrecken, und die Firma verzeichnete massiv rote Zahlen in diesem Geschäftsbereich. Zudem beschnitten neue Gesetze das Greyhound-Monopol, da sie anderen Busfirmen die Konkurrenz zu Greyhound ermöglichten.

Ein grossangelegter Streik 1983 der US-Transportgewerkschaft führte zu gewaltigen Verlusten des Greyhound Bereiches "Bustransport". 1987 wurde dieser dann doch für 35o Mio. US Dollar an C. Currey verkauft, inklusive des Namens und Firmenlogos „Greyhound”.

Nun erleben Busse eine Renaissance. Das Fernbus-Fieber, das inzwischen auch Deutschland erreicht hat, ist in den USA bereits vor zehn Jahren ausgebrochen.

17 alte Greyhound-Busse kann man im Greyhound Bus Museum in Hibbing (Minnesota) bewundern.

Info

Fotos: Greyhound Buses

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