Dr. Jekyl & Mr. Hyde: 59er Chevrolet Bel Air

Die Restauration des Amerikanischen Autos dauert manchmal länger...

Dr. Jekyl & Mr. Hyde: 59er Chevrolet Bel Air: Die Restauration des Amerikanischen Autos dauert manchmal länger...
Erstellt am 16. Juni 2010

Vor einiger Zeit haben wir Euch auf AmeriCar.de den zweifarbig grünen 1959er Chevrolet Biscayne von Ernst gezeigt, hier kommt die versprochene Fortsetzung der Geschichte. Seinerzeit hatte nämlich der Mönchengladbacher einen weiteren 59er Chevrolet erstanden, den wir an dieser Stelle als "Auto der Woche“ präsentieren wollen...

Wie schon seinerzeit geschrieben, hatte Ernst einen 59er Chevrolet in Restauration und war auf der Suche nach Ersatzteilen über einen anderen 59er „gestolpert“, der zuerst fertig gestellt wurde: „Die Schöne und das Biest“, nennt Ernst seine beiden Chevys.

Die Schöne und das Biest

„Die Schöne“ haben wir Euch also schon gezeigt, jetzt folgt „das Biest“: Der Chevy war seinerzeit in keinem guten Zustand, weshalb das US-Car auseinander genommen wurde. Überall Durchrostungen, Dichtungen porös oder nicht vorhanden, Chromleisten fehlten etc. - also bestellte Ernst, was am Nötigsten gebraucht würde. „Die Liste wurde immer länger und länger je intensiver man schaute“, erinnert sich der 62-Jährige, der die meisten Teile bei dem Chevy-Spezialisten Ottmar Wulf bestellte und sogar auf eBay Australien ersteigerte. Zwischenzeitlich packte sich der Mönchengladbacher einen roten 59er aus Luxemburg als Schlachtauto auf den Hänger.

Small-Block Power feuert den Bel Air an

Der originale Reihensechszylinder musste einem 327er-V8 Motor weichen, das Schaltgetriebe einer TH-700R4-Automatik. Der 5,4-Liter V8 leistet dank Barry Grant Vierfachvergaser unter dem Chrom-Luftfilter und den Hedman Headers 216 PS. Wie der grün-grüne Biscayne sollte auch der Bel Air eine Frame off-Resto über sich ergehen lassen, bei dem Ernst alles möglich pulverbeschichten ließ, der X-Rahmen war jedoch hin und musste besorgt werden.

„Down to Earth“-Fahrwerk

Die beiden Achsen wurden ebenfalls überholt, d.h. eigentlich nur die vordere, die bekam nämlich Teile von Jamco und Koni und zudem Scheibenbremsen. Die hintere wanderte auf den Schrott, dafür baute Ernst eine neuen Achse aus eine Chevrolet Caprice ein, die mit Koni-Gasdruckdämpfern ausgestattet wurde. Eine Tieferlegung von 80 bzw. 60 mm sorgt für mehr Sportlichkeit und bessere Passform für die 15“-Cragar Felgen, die mit Goodyear 215/60R15 vorne und Yokohama 235/60 R15 hinten bezogen sind.

Mattgrau statt Two-Tone

Original war der Bel Air schwarz. „Schwarz wollte meine Frau ebensowenig wie ich“, erzählt Ernst, der sich schließlich für ein Mattgrau entschloss. „Nach langem Warten – die Lackierer haben alle Zeit der Welt - kam es zum Endspurt“, sagt der 62-Jährige.

Hurst Shifter und Firebird Lenkrad

Ein befreundeter Polsterer machte sich an den Innenraum des Bel Airs und bezog den Himmel, die Sitzbänke und die Türinnenverkleidungen mit neuen Materialien. Über einen Hurst-Shifter kann Ernst die Fahrstufen wählen, über Instrumente von Dakota Digital die wichtigsten Infos über das Fahrzeug erfahren, das er mittels Pontiac Firebird-Lenkrad pilotiert.

Nach fünf Jahren war das US-Car fertig...

Der Mattgraue war aber immer noch nicht fertig: „Immer wieder fehlt was oder muss passend gemacht werden“, erinnert sich Ernst – daher wohl auch der Kosename „Biest“! Man könnte meinen, dass der Mönchengladbacher auf die Optik nur bedingt Wert legte, das wäre aber nicht korrekt.

So kommt der 59er zwar in mattgrau und mit schlichten 15“-Chromfelgen, aber der Bel Air verschlang einige tausend Euros, was sicherlich aber nicht an den Gimmicks wie LED-Rückleuchten liegt, auf die der 62-Jährige nicht verzichten wollte. „Nach fünf Jahren war es soweit“, berichtet Ernst: „TÜV, Gutachten Zustandsnote 2, der Wagen läuft vom Stapel.“ - Geht doch...



Text & Fotos: Thomas Frankenstein / AmeriCar.de

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AmeriCar-Facts:

1959 Chevrolet Bel Air



Antrieb: OHV-V8, 327 ci, 5354 ccm, 216 PS bei 4600 U/min, Barry Grant-Vergaser, HEI-Zündverteiler, Chrom-Luftfilter, -Ventildeckel, Hedman Headers; Vierstufen-Automatik (TH-700R4), Heckantrieb, Achsübersetzung 3,41:1

Fahrwerk: Jamco-Einzelradaufhängung vorne mit Koni-Gasdruckdämpfern, Schraubenfedern, Tieferlegung 80 mm, Scheibenbremsen; Chevrolet Caprice-Starrachse hinten mit Hotchkiss-Längslenkern, Koni-Gasdruckdämpfer, Schraubenfedern, Tieferlegung 60 mm, Trommelbremsen

Räder: 15“-Cragar-Chromfelgen mit Goodyear 215/60R15 vorne und Yokohama 235/60 R15 hinten

Sonstiges: Lenkrad vom 82er Pontiac Firebird, Dakota Digital Instrumente, Hurst Shifter, LED-Rückleuchten,

Besonderes Danke Schön an den unermüdlichen "Schrauber Willi" von US-Classic-Car-Service ( Düsseldorf)

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