Again Love @ 1st Sight!

1962er Ford Ranchero

Again Love @ 1st Sight!: 1962er Ford Ranchero
Erstellt am 10. Juli 2008

Seinen Ursprung hat der Ford Ranchero im Jahr 1957. Auf Basis eines Ford Ranch Wagons entstand eine Symbiose aus Personenwagen und Kleinlaster. Eigentlich war der Sedan Pick Up ein durchdachtes Konzept, das eine Kabine mit durchgehender Sitzbank und eine offene Ladefläche vorsah. Der Ranchero war aber nur bedingt erfolgreich, verkaufte sich im ersten Modelljahr mit 21.000 Einheiten mäßig. 1958 fiel die allgemeinen Verkaufszahlen aufgrund der Rezession leicht – die Amerikaner hatten ihr Kaufverhalten geändert und bevorzugten kleinere Autos wie VW Käfer, AMC Rambler & Co.

Kein Wunder also, dass Ford den Nachfolger auf Basis des kompakten Falcon entwickelte. Dieser sollte im 60er Modelljahr seine Premiere feiern. Angetrieben wurde der Kleinlaster entsprechend von einem 90 PS leistenden Sechszylinder mit 144 ci Hubraum und Dreigang-Schaltgetriebe.

Der Erfolg blieb aus!

Doch ein echter Erfolg blieb dem 60er Modell ebenfalls vorenthalten, Ford konnte nur soviele Fahrzeuge wie im Premierenjahr 1957 absetzen. Eigentlich unverständlich, denn der Ranchero hatte mehr Zuladung als Chevrolet’s Konkurrenzmodell El Camino und dabei einen ökoniomisch günstigen Spritverbrauch von 30 Miles per Gallon, was gerade mal 7,8 Liter auf 100 km entsprach.

1961 bekam der kleine Sechser einen 101 PS starken Bruder mit 170 ci, wahlweise auch mit Zweistufen-Automatik – was aber aus dem Ranchero bei weitem aber kein Performer machte. 14,3 Sekunden als Schalter – mit Automatik 0,9 Sekunden mehr – benötigte der mit 170 ci ausgestattete Laster bis zur 60 mph Marke.

Im Inneren echtes PKW-Flair!

Die Ausstattung des Rancheros war keineswegs so spartanisch wie bei den „großen“ Pick Ups. Gegen einen Aufpreis gab es das sogenannte „Deluxe Trim Package“, das u.a. Chromeinfassungen an den Fensterscheiben, entlang der Ladefläche und den Rückleuchten, beinhaltete. Dazu gab es für’s Interieur ein paar extra Features wie Dreispeichenlenkrad, Innenlicht, Zigarettenanzünder sowie schicke Zweifarbbezüge für Sitzbank.

Für die „Verwöhnten“ hatte Ford sogar eine Heizung, Sonnenblenden, Sitzgurte, Scheibenwascher und elektrisch betriebene Scheibenwischer in den Aufpreislisten. Auch bei den Farben war die Qual der Wahl groß, aus den zwölf angebotenen Versionen kristallisierte sich aber Weiß als eindeutiger Sieger heraus.


So kompakt der Ranchero auch war, der Nutzwert des Kleinlasters war relativ hoch: Die Ladefläche offerierte eine Länge von 1,83 Meter, mit heruntergeklappter Heckklappe sogar knapp 2,5 Meter – bei einer Breite von 1,42 Meter. Das reichte für jede Menge Kies, Holz oder andere Güter, rund 360 Kilo Zuladung konnte der Ranchero verpacken.

Die Unterscheidung der Modelle von 1960, `61 und `62 ist am einfachsten am Grill möglich. Kommt das 60er Modell mit einem komplett über gesammte Fahrzeugbreite laufenden konkavförmigen Grill mit aussenstehenden Scheinwerfern, so änderte Ford zum 61er Modelljahr das Design in die andere Richtung und installierte einen konvexen Grill. Das 62er Modell erhielt einen mit vertikalen Streben durchgehenden Chromgrill und eine Lufthutzen-Attrappe auf der Motorhaube.

Michael Meier aus Raunheim entdeckte seinen kleinen Laster vor zwei Jahren in einer Autoverkaufszeitung. Gleich bei der Besichtung verliebte sich der 45-Jährige in den günstig angebotenen Ranchero und lud den Wagen sogleich auf den mitgebrachten Anhänger, denn der Ford war nicht fahrbereit – Anlasser und Batterie fehlten. Beides wurde umgehend von dem Raunheimer besorgt und schon kurze Zeit darauf konnte Michael seine erste Probefahrt absolvieren.

Diese verlief problemlos, so dass dem Besuch des ersten Treffens kurz darauf nichts mehr im Wege stand. In der Zwischenzeit hat Michael so einige Events in Deutschland besucht und sogar einige Pokale abgeräumt. Der kleine unscheinbare Laster ist nämlich in einem recht ansehnlichen Zustand und zudem relativ selten.

Zum Einstiegs-Klassiker gesellte sich ein Alltags-Ami!

Der Ranchero ist der erste US-Klassiker von Michael, der aber schon lange in der US-Car Szene unterwegs ist. Seine Leidenschaft begann wie bei vielen Amifahrer durch einen Opel fahrenden Kollegen. Dieser verführte ihn zur Liebe zum Automobil. Zahlreiche US-Cars, viele im Alltag genutzt, gingen durch seine Hände, bis in seiner Nachbarschaft adäquate Garagen gebaut wurden. Da war die Zeit gekommen, dass sich zu dem alltäglich genutzten Chrysler PT Cruiser ein US-Oldie gesellen konnte.

Bis dato konnte sich der 45-Jährige an seinem Ranchero erfreuen und erlebte keine größeren Probleme. Nach der Reinigung des Heizungskreislaufs funktionierte diese auch wieder. Die Rückholfeder der Kupplung hatte sich eines Tages verabschiedet und musst ersetzt werden –Kleinigkeiten. Lediglich die Frontscheibe musste aufgrund eines Risses ausgetauscht werden, was Michael mit Hilfe seiner Freunde und Bekannten erledigen konnte. Als Nächstes steht wohl die Überholung des Motors an – für Michael und seine Jungs ein Klacks, oder?

AmeriCar-Facts

1962er Ford Ranchero

Antrieb: OHV-R6, 170 ci, 2.785 ccm, 101 PS, Holley-Einfach-Vergaser, Einrohr-Auspuff, Dreigang-Schaltgetriebe, Heckantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckdämpfer, Stabilisator, Trommelbremsen, hinten Starrachse an Blattfedern, Gasdruckdämpfer, Trommelbremsen

Räder: 14“-Stahlfelgen mit Ford-Radkappen auf Escort 3000 195/75 R14

Sonstiges: unsichtbar montierte MP3-Musikanlage

51 Bilder Fotostrecke | Again Love @ 1st Sight!: 1962er Ford Ranchero #01 #02

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community